Eigentlich sind auch wir Subs moderne, unabhängige Frauen. Und dennoch... tief in uns gibt es einen ganz primitiven Teil Frau, der richtiggehend altmodisch ist.

Was ich meine?
Nun, ich meine den Teil unserer Weiblichkeit, der sich wirklich und wahrhaftig geschmeichelt fühlt, wenn unser Herr und Meister eindeutig vor anderen zeigt: die ist mein Eigentum, die gehört zu mir!
Mag die moderne Frau sich emanzipieren, soviel sie will - diesem kleine Teil in uns wird ganz warm bei solchen Aktionen. Besitzansprüche mögen altmodisch und überholt sein, überall wird von modernen Partnerschaften, offenen Beziehungen gepredigt - und doch genießen wir Subs es hemmungslos, so ausschließlich zum Besitz eines Einzigen gemacht zu werden.

Gerade im SM-Bereich ist es gang und gebe, offen zu sein. So mancher Dom empfindet es als schick und natürlich, seine Sub anderen zur Verfügung zu stellen. Sie - obwohl sie sich in seiner Obhut befindet, quasi zum Freiwild zu machen für jeden, der sie haben will. Mancher Dom zeigt dabei zumindest soviel Verantwortungsgefühl, dass er darauf achtet, wem und wo er seine Sub anderen zur Verfügung stellt... und auch sichergeht, dass alle Aktionen safer ablaufen.
Ob Sub das will - danach fragen die wenigsten Herren. Sub hat eben zu gehorchen und das zu wollen, was Dom will.

Klischee?
*Kopfschüttel* Nein - leider fast Alltag, das weiß ich aus Erfahrung.
Umso überraschender und regelrecht Balsam für Sub-Seele ist es dann, wenn man einen Herrn hat, der zu seinen Besitzansprüchen steht. Der zugibt, dass auch von seiner Seite Eifersucht mit im Spiel ist und er nicht gewillt ist, seine Sub, sein Eigentum, mit anderen zu teilen.

Vielleicht mag es ein wenig unmodern sein, in der heutigen Zeit - aber ich persönlich finde es schön. Richtig. Und gut so, wie es ist.
Ich mag es und ich genieße es, dass mein Herr so denkt. Dass er aus mir eine "Ein-Mann-Sub" gemacht hat. Dass er mir gewisse Werte im Leben wieder zurückgerufen hat - Werte, die ich für mich selber schon fast verloren hatte...

Und sollte irgendwann der Zeitpunkt kommen, wo sich seine Besitzansprüche lockern und er vielleicht doch darüber nachdenkt, seine eigenen Grenzen zu erweitern und seine Sub vielleicht doch einem anderen Herrn zur Verfügung zu stellen - nun, dann ist die Frage, was in diesem Augenblick dann bei mir überwiegt - die wiedergefundenen Werte und der Wunsch, nur ihm alleine zu gehören... oder der Wunsch nach bedingungslosem Gehorsam und der Wille, ihm auch in dieser Angelegenheit zu Diensten zu sein...