Die Einstellung zum Bereich BDSM hat sich bei mir in den Jahren sehr verändert. Ich entdeckte diese Seite an mir relativ früh mit 22 (Mein erstes Mal).
Damals konnte ich es mir nicht vorstellen, jemanden zu schlagen oder zu erniedrigen, den ich liebe. Für mich gab es eine klare Trennung, das Spiel gehörte in den rein sexuellen Bereich und wurde nur in Affären ausgelebt.
Ich führte in dieser Zeit eine 5,5 jährige Beziehung mit einer Frau, die mit BDSM gar nichts anfangen konnte, mir aber die Freiheit ließ, diese Seite anderweitig auszuleben.
Erst nach dieser Beziehung wurde ich offen für die Kombination von Liebe und BDSM und fand nach einigen Wochen eher zufällig die passende Partnerin. Leider scheiterte es an Umständen, für die wir beide nichts konnten.
Mittlerweile ist sie eine Vertraute, die ich nicht mehr missen möchte.
Inzwischen umfassen meine Erfahrungen einen Großteil dessen, was im BDSM Bereich angewandt wird, zwar sehe ich mich nicht als Profi, aber schon als recht erfahren an. Vieles macht mir Spaß, jedoch gibt es auch einige Praktiken die für mich Tabu sind.
Eigentlich sollte man es nicht erwähnen müssen, aber nur, um ganz sicher zu gehen, sind natürlich Kinder und Tiere tabu und (was leider einige BDSMler in meinem Alter nicht tun) schließe ich auch BDSM mit Jugendlichen (14-17 Jahren) aus.
Neben diesen schon grundlogischen Tabus gibt es die der bleibenden psychischen oder physischen Schäden, noncon und Metakonsens, sexualisiertes Petplay, Littles, Kaviar, Strom (Ausnahme Reizstrom), Klinikspiele (Nadeln, Katheter, etc), Blut, Sex an Kult- oder Gedenkstätten, untherapierte Borderliner und Sex mit Männern.
Die Erfahrungen im Bereich BDSM erstrecken sich über alle drei Teilbereiche mit unterschiedlicher Ausprägung. Das Meiste, was nicht zu meinen Tabus gehört, habe ich in den letzten Jahren ausgetestet, jedoch würde ich nicht alles mit jedem Partner machen wollen. So würde ich niemals eine Partnerin, die ich liebe, verleihen.
In dem Bereich Bondage:
Ich fixiere gerne, aber ich bin niemand, der stundenlang knotet, auch wenn ich die Optik durchaus mag. Meist fixiere ich jemanden am Bett, einem Bondagebrett, einer Spreizstange oder einfach einer Sache, die dafür geeignet ist. Ab und an mache ich aber auch eine Fixierung, bei der der andere schwebt.
In dem Bereich Erziehung:
Dieser Bereich reizt mich persönlich am meisten. Das einzige klassische Gebiet, dem ich nicht so viel abgewinnen kann, ist der Bereich des Rollenspiels. In eine Rolle zu schlüpfen kann nett sein, aber ich bin lieber authentisch.
Als Herr habe ich zwar nicht verschiedene Rollen, aber viele verschiedene Handlungsmöglichkeiten und eben diese reizen mich.
Ich genieße die Hingabe einer Frau und mag es sie zu formen. Dabei versuche ich, Verhaltensweisen, die mir gefallen, aktiv zu fördern und Verhaltensweisen, die mir missfallen, möglichst zügig abzustellen. Dies alles auch aus dem pädagogischen Blickwinkel.
Entscheidend für das Gelingen ist hierbei die Konsequenz und die individuelle Dosierung von Belohnung und Bestrafung. Bei dieser Erziehung bediene ich mich unter anderem folgender Mittel und Spielarten: SM (klassisch Hand, Peitsche, Rohrstock etc.), Sex, Atemreduktion, Ohrfeigen, verbale Erniedrigung, Knebelung, Vorführung, Ignorieren, Keuschhaltung, Tunnelspiele, Mindgame.
Nicht direkt der Erziehung, sondern mehr dem "Spiel" an sich, dienen unter anderem folgende Spielarten und Mittel: Fisting, Verleih, zeitlich begrenzt Total Power Exchange (TPE), Erotik Power Exchange (EPE), 24/7.
Natürlich kommt es auch immer auf die jeweilige Konstellation an. So würde ich eine Partnerin, die ich liebe auf keinen Fall verleihen, eine Affäre bei der dieses eben auch erlaubt ist, unter gewissen Umständen hingegen schon.
In dem Bereich SM:
Für mich ist der Bereich SM, wie man obig sieht, ein Bestandteil der Erziehung. Nur seiner selbst wegen würde ich ihn nicht betreiben.
Eingesetzt wird er also entweder zur Belohnung oder eben zur Sanktionierung für unerwünschtes Verhalten, ob ich damit bereits ein Sadist bin ist fraglich. Dabei werden unter anderem folgende Mittel eingesetzt: Hand, Rohrstock, Gerte, Paddel, Gürtel, Single Tail, Tawse, Riemenpeitsche, Rosshaarpeitsche, Nadelrad, Flogger, Reizstrom, Klammern/Klemmen/Magneten und Wachs.