Wie gestalte ich eine Spielbeziehung?

Ich will davon schreiben, wie ich eine Spielbeziehung gestalte wenn ich solo bin. Bin ich vergeben, kommt es ja darauf an, ob ich diese überhaupt haben darf und natürlich dürfte meine Partnerin auch den jeweiligen Rahmen mitbestimmen.

Für mich ist eine Spielbeziehung eine Beziehung, also eine feste Bindung zwischen zwei Menschen, die auf Sympathie und gemeinsamen Interessen fußt. Der Unterschied zu einer Liebesbeziehung besteht also in der vorhandenen Intensität der Gefühle füreinander. Sympathie ist keine Liebe, aber dennoch eine Verbundenheit, im Idealfall sogar eine sehr freundschaftliche. Das erste gemeinsame Interesse ist das Ausleben der Neigung, dies kann sogar in einem Rahmen stattfinden, der weiter geht als in einer Beziehung. Darüber hinaus bedarf es gewisser gemeinsamer Interessen, denn ein ganzes Wochenende nur Sex wäre mir irgendwann doch zu langweilig. Ich kann mit einer Spielbeziehung lachen, philosophieren, verreisen, kochen, kuscheln und noch bei sehr vielen anderen Aktivitäten Spaß zusammen haben. Für mich ist es im Idealfall eine Freundschaft mit tollem BDSM und tollem Sex.

Eine Spielbeziehung lebt für die Gegenwart, nicht für die gemeinsame Zukunft und ist und bleibt damit eine unverbindliche Bindung um des Genusses Willen.

Liebe
Wenn mein Herz frei ist, kann aus einer Spielbeziehung durchaus eine Liebesbeziehung werden. Leicht ist das nicht, unmöglich aber sicher auch nicht, immerhin ist es ja schon 2,5 Mal passiert. Zweimal innerhalb der Affäre und einmal einige Jahre nachdem die Affäre bereits beendet war. Entwickelt jedoch nur eine Person Gefühle, die über eine gesunde Freundschaft hinausgehen, so muss die andere Person so fair sein und die Beziehung beenden. Jemanden vielleicht jahrelang in seinem Leben zu halten, der einen liebt, dessen Liebe man aber nicht erwidert, wäre unfair und zutiefst egoistisch.

Auch kann es natürlich geschehen, dass einer von uns seine Liebe findet. Für mich bedeutet dies das Ende der Affäre, nicht aber das Ende der Freundschaft. Findet meine Spielbeziehung nun ihre Liebe, freue ich mich darüber. Es mag komisch klingen, immerhin verliere ich einen Sexpartner, aber ich habe mich bisher jedes Mal sehr für die Frau gefreut, denn Liebe geht immer vor Sex.

Was mir ein wenig schwerfällt, ist zugegeben die Situation, wenn ich eine Person interessant finde und mit ihr ernsthaft anbändele. In der Situation stehe ich natürlich in einem Spannungsfeld. Wem ich es immer sage ist meiner Spielbeziehung, ich beende unsere Beziehung zwar nicht, aber ich lege sie auf Eis, alles andere wäre zumindest der neuen Frau gegenüber auch unfair. Der letztmögliche Zeitpunkt ist für mich dabei vor dem ersten Date mit der Frau, bei der ich ernsthafte Absichten verfolge. Zu diesem Zeitpunkt will ich in keiner Beziehung stecken, auch nicht in einer primär sexuellen. Auch ist natürlich die Frage, soll man es der Frau, bei der man ernsthafte Absichten hat, sagen oder nicht? Hier halte ich es so, dass wenn sie das Thema anschneidet, ich eine ehrliche Antwort gebe und ansonsten nichts dazu sage. Dass ich kein Kind von Traurigkeit bin, sollte eigentlich klar sein.

Ins Leben lassen
Wie geschrieben ist eine Spielbeziehung eine Beziehung für mich, dies bedeutet, ich lasse die Person auch in mein Leben. Dies fängt damit an, dass sie ihre Zahnbürste deponieren kann, geht dazu über, dass sie wenn sie öfters bei mir übernachtet, auch eine Schublade in einer Kommode für ihre Sachen bekommt und endet bei meinen Freunden. Sie lernt, wenn sie das denn will, meine Freunde und Bekannten kennen, nur bei meinen Verwandten ist die Grenze. Dass wir uns regelmäßig sehen, ist für mich in einer Spielbeziehung selbstverständlich, allein schon deswegen ist sie auch Teil meines Lebens.

Meine letzte Affäre habe ich auch bei ihrer Jobsuche unterstützt, ich finde das ganz normal, denn dies würde ich auch für jeden guten Bekannten oder Freund tun. Ebenso ist es schön, gemeinsam zu verreisen, warum sollte ich allein einen Wochenendtrip oder gar einen Flug gen Süden unternehmen, wenn es zu zweit doch so viel mehr Spaß macht?

Ich glaube fast, dass meine Art, eine Spielbeziehung zu führen mehr von einer „echten“ Beziehung hat, als das, was in unserer schnelllebigen Zeit viele Menschen und gerade BDSMler scheinbar unter einer Beziehung verstehen. Schaue ich mich so um, so scheinen „Liebesbeziehungen“ von 1-3 Monaten und danach direkt die nächste, für nicht wenige BDSMler fast schon normal zu sein. Was hier als echte Partnerschaft verkauft wird, ist in meinen Augen nur ein Gehopse von einem Blümchen zum anderen, damit man auch ja nicht den leckersten Nektar verpasst.

Exklusivität
Ich biete einer Spielbeziehung keine Exklusivität, erwarte diese aber auch nicht, wobei es durchaus exklusive Bereiche geben kann. Ich hatte Zeit meines Lebens immer nur mit maximal einer Person ungeschützten Verkehr, dies konnte auch in einer Spielbeziehung vorkommen. Wenn ich der Frau vertraue, wir beide einen Test (nicht nur Aids sondern wirklich auf alle wichtigen Geschlechtskrankheiten) gemacht haben, sie verhütet, wir dauerhaft miteinander spielen und da eine wirkliche Bindung besteht, dann lasse ich mich darauf ein. Selbstverständlich ist es auch für mich, dass jede Frau neues und nicht gebrauchtes Sexspielzeug erhält. Das mag ein wenig kostspielig sein, aber mir wäre unbehaglich wenn ich mir vorstelle, dass jemand bereits anderweitig gebrauchtes Sexspielzeug nun auch in mir nutzt, also würde ich selbiges einer Partnerin auch nicht zumuten wollen.

Natürlich hat auch meine Lust, eine Partnerin zu teilen ihre Grenzen, ich komme damit klar die Nr. 2 zu sein, zum Beispiel weil es da jemanden gibt, den sie liebt und mit dem sie eine normale Beziehung führt. Wenn meine Spielpartnerin aber meint, sich nun mit zig Typen ausleben zu wollen, dann ziehe ich die Reißleine und bin raus, irgendeine Nummer zu sein, dafür bin ich mir zu schade. Genauso wird sie nicht irgendeine Nummer für mich sein. Ich habe Hobbys, Freunde und andere Interessen als BDSM. So kann ich nicht mehr als drei Spielbeziehungen parallel führen und eigentlich finde ich drei bereits zumeist schon als anstrengend und nicht bereichernd.

Für mich gibt es nur eine Situation, in der ich keine anderen Männer neben mir akzeptieren kann. Nämlich dann, wenn wir eine intensive DS Beziehung führen. Kommt es zu einem intensiven Machtgefälle, so sehe ich die Person in dem sexuellen Kontext als meins an und meins teile ich sicher nicht. Diesen Grad des Machtgefälles hatte ich aber nur sehr selten mit einer Spielpartnerin, wenn, dann habe ich ihn aber auch sehr genossen und habe ihn dann auch erwidert. Sie war dann zum Beispiel die einzige Frau, der ich ein Halsband angelegt habe, eben als Zeichen, sie ist etwas ganz besonderes. Für mich hat das Halsband inzwischen einen sehr hohen symbolischen Charakter und es bindet eben nicht nur die Sub an mich, sondern auch mich an sie. Ich stelle es selber für sie her und es ist nun schon einige Jahre her, dass ich solch eine Beziehung geführt habe.

Dass die meisten Spielbeziehungen in der Vergangenheit keine anderen Partner neben mir hatten ist etwas, das mich natürlich immer erfreut hat. Dennoch habe ich es außerhalb sehr intensiver DS Beziehungen niemals verlangt.

Vertrauen
Da eine Spielbeziehung das Element Freundschaft für mich enthält, vertraue ich dieser Person auch, wenn ich ungeschützt mit ihr schlafe, vertraue ich ihr sogar einen Teil meiner Zukunft (Gesundheit, Familienplanung) an. Ja, ich vertraue in einer Liebesbeziehung mehr, aber dies bedeutet nicht, dass mein Vertrauen einer Spielbeziehung gegenüber gering ist.

Rücksichtnahme und Verbindlichkeit
Ohne Respekt funktioniert keine Beziehung und ich erwarte diesen ebenso, wie ich willens bin, diesen zu geben. Wenn ich mich mit einer Spielbeziehung verabrede, steht diese Verabredung, selbst dann wenn mir etwas dazwischen kommt, was ich eigentlich lieber machen würde. Für mich ist eine Verabredung eine bindende Zusage und könnte sie sich nicht mehr auf mein Wort verlassen, worauf soll sie sich dann noch verlassen können?

Als Kernsatz hatte ich bereits Eine Spielbeziehung lebt für die Gegenwart und nicht für die gemeinsame Zukunft und ist und bleibt damit eine unverbindliche Bindung um des Genusses Willen formuliert. Ganz so unverbindlich wie sich das anhören mag, ist es natürlich dann doch nicht. Meine erste Pflicht ist es dafür zu sorgen, dass ihr nichts Schlimmes beim Ausleben unseres BDSM widerfährt und natürlich fange ich sie nach einer Session auf. Dies ist aber in meinen Augen keine Verbindlichkeit, sondern ein normaler und fairer Umgang zwischen zwei erwachsenen Menschen.

Wenn mich also nicht die sexuelle Ebene an die Person bindet, so doch die freundschaftliche. Für mich ist es normal, auch nach dem Ende einer Spielbeziehung helfend zur Seite zu stehen, wenn ich dies kann. Aufgrund dessen, was uns verbunden hat ist es nur logisch, dass ich durchaus eine Vertrauensperson für diese Frau im Kontext BDSM werden kann, ebenso wie damals meine erste BDSM Partnerin über Jahre hinweg meine erste Anlaufstelle bei Fragen in diesem Kontext war.

Eifersucht
Ich gehöre zu den Menschen, die wenn sie nicht lieben, eigentlich keine wirkliche Eifersucht entwickeln. Besteht also weder Liebe noch ein intensives Machtgefälle, kann sie daten wen sie will und ich habe nicht mal ein Problem damit, sie dabei zu covern und nachher drüber zu reden. Ich kenne meine Stärken und Schwächen und die Tatsache, dass mich bisher nie eine Spielbeziehung wegen eines anderen Doms, den sie nicht liebt, verlassen hat, hat mein Ego nun auch nicht gerade kleiner werden lassen. Wenn sie wie ich solo ist, unterstütze ich sie gar gerne bei ihrer Suche nach der großen Liebe, denn es bleibt der Satz, Liebe sollte immer Vorrang haben.


Kommentare:


GreenBlueEyes schrieb am 07.06.2022


Sehr offen und ehrlich geschrieben:)


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Danke :)

secret garden schrieb am 28.11.2014


Hey :)
Hatte bisher eine kleine Annäherung an das thema bdsm und hatte über sehr lange zeit einen email kontakt mit einem dom, der mir anweisungen gab.
Es war eine nette erfahrung, auch wenn es kein bisschen mit einem realen dom zu tun gehabt hat.
Dennoch ein guter einstieg, für mich zumindest, dass sm mein interesse geweckt hat :)
Somit bin ich auf diese seite gestoßen und ich muss ehrlich sagen.....seehr schöne geschichte !!
Ich mag deine denkweise :)

Lg
Secret garden


Antwort auf diesen Kommentar

Danke :)

Lachauge schrieb am 06.11.2014


Nachdem ich erst den Albtraum-Date-Blog der Paten gelesen hatte, war ich, als absoluter BDSM-Neuling, erst mal ziemlich abgeschreckt... Und fragte mich erstmal, ob ich das wirklich ausleben möchte ;)
Dein Blog relativiert die Abschreckung nun doch ein bisschen :) Danke! :)
Zudem noch schön geschrieben.

Lieben Gruß
Lachauge


Antwort auf diesen Kommentar

Ich finde es wichtig und schön, dass es hier so viele unterschiedliche Eindrücke gibt und wer die unschönen Seiten von BDSM auch sehen will der kann dies zum Beispiel hier: www.gentledom.de/community/paten-blog/Blogartikel/Paten-Blog/misshandlung-und-missbrauch-unter-dem-deckmantel-bdsm-515/

SirElijah schrieb am 03.11.2014


Moin,
auch ich möchte gerne meine Meinung als Dom zu deinem Beitrag schreiben.

Zum Vorwort:
"Eine Spielbeziehung lebt für die Gegenwart, nicht für die gemeinsame Zukunft und ist und bleibt damit eine unverbindliche Bindung um des Genusses Willen."

Das will ich absolut unterschreiben, es ist das gemeinsame erleben des Augenblicks und gemeinsamer Augenblicke, bei einer Liebesbeziehung geht der Blick ja auch in die gemeinsame Zukunft, es werden Pläne gemacht, die Wurzeln in den "Seelen" beider schlagen. In einer Spielbeziehung geht es mir darum ganz den Moment mit der Partnerin zu genießen, Gefühle spielen da auch eine Rolle, aber keine Pläne für eine gemeinsame Zukunft in der Form, die eine Liebesbeziehung hätte.


Zum Abschnitt Liebe:
"Entwickelt jedoch nur eine Person Gefühle, die über eine gesunde Freundschaft hinausgehen, so muss die andere Person so fair sein und die Beziehung beenden."

Finde ich sehr wichtig und wird leider auch außer acht gelassen, ich bin der Meinung Liebe muss wachsen. Ein Gefühl von "Der Spielpartner ist toll und löst eine Resonanz in meinen Gefühlen aus" finde ich immer sehr schön, wenn ich es bei mir selbst spüre. Ich persönlich finde es wichtig das Gefühle (und ja auch Freundschaft hat für mich mit Gefühlen zu tun) vorhanden sind, egal mit wem ich spiele. Ob dies sich dann mit der Zeit entwickelt oder auch nicht ist eine Frage der Zeit und der Gemeinsamkeit.

Allerdings habe ich es auch kürzlich erlebt, das ein Mensch den ich toll fand und dies auch geäußert habe, für sich weiter gedacht hat und mir Erwartungen zuschrieb, die garnicht da waren und somit blockiert hat und eine Freundschaft anbot, obwohl es bis dato sehr gut lief. Hier wieder der Bezug zu deinem Text, "im Leben halten", da bin ich gerade mit mir am hadern, da ich das nicht ganz verstehe, aber das soll hier kein Thema sein, weiter im Text.

Zum Abschnitt Ins Leben lassen:
"Ich glaube fast, dass meine Art, eine Spielbeziehung zu führen mehr von einer „echten“ Beziehung hat."

Ich denke hier ist die Erwartungshaltung auch wichtig mit der Menschen die Begrifflichkeiten verbinden.
Auch ich fahre gern mal in unser Ferienhaus und nehme auch sehr gern Menschen mit, einfach weil es schön ist sowas zu teilen.
Desweiteren stimme ich dir zu was den Punkt Freunde anbelangt und das generelle ins Leben lassen. Ich teile meine Freunde gerne, wir sind da alle sehr offen und haben auch Spaß daran, wobei ich das Thema zunehmenst mit vorsicht genieße, da es auch schon vorkam das Menschen über mich an meinen Freundeskreis ranwollten und dann versucht haben durch Manipulation da "rumzubitchen". Aber ich bin froh einen Freundeskreis zu haben wo ich mir darum das sowas Früchte trägt keine Gedanken machen muss und diese Menschen dann auch schneller wieder im Aus stehen als sie ihren Mist verbreiten können.

Es ist einfach eine Berührung mit dem Leben des anderen, deshalb lasse ich diese Menschen bis zu einem gewissen Grad auch gern in mein Leben, finde es von dir gut beschrieben.

Zum Abschnitt Exklusivität
Wenn eine Spielbeziehung intensiv ist, dann biete ich auch Exklusivität an, bzw. verlange sie auch.
Ich schränke niemanden ein und empfinde es da ähnlich wie von dir beschrieben, dass ich wenn die Dame jemanden liebt natürlich mich mit einem zweiten Prioritäten Platz zufrieden gebe, einfach weil es etwas anderes ist und Liebe vor Spiel gehen sollte.

Und "Wenn meine Spielpartnerin aber meint, sich nun mit zig Typen ausleben zu wollen, dann ziehe ich die Reißleine und bin raus" kann ich genau so unterschreiben, zum einen bin ich mir mehr Wert als nur einer von vielen zu sein und zum anderen erfährt jeder mit dem ich spiele eine gewisse Aufmerksamkeit, ein "Auseinandersetzten" mit dieser Person, was mir sehr wichtig ist, dies muss nicht beidseitig sein, aber allein dafür das ich diese Zeit und auch das Gefühl investiere, bin ich nicht bereit als Gegenleistung Nummer 3 von 30 zu sein und würde dies auch selbst nicht tun.

Zur intensiven DS Beziehung habe ich noch keine Erfahrungen die dem Maße welches du beschreibst gleichkommen, somit habe ich da noch keine Meinung zu, finde deinen Ansatz aber nachvollziehbar.

Verlangen tue ich Exklusivität selten, ich biete sie in einem Rahmen, der so intensiv ist, das es sich fast von selbst ergibt an, wenn die Partnerin dann dieses Angebot ausschlägt kommt für mich die Beurteilung was ich will, was sie will und ob das in diesem Rahmen vereinbar ist oder eben nicht.

Was ich zu dem Thema noch zusätzlich anbringen würde ist, wenn meine Spielpartnerin mich in offen in Konkurrenz setzt, das ist mal ja ganz süß aber es kam auch schonmal andauernd vor, was dann irgendwann nur nervig war.
Ich für mich, wenn ich mehr als eine Spielpartnerin habe gehe ich damit zwar offen um und sage es, allerdings bis zu einem Punkt an dem Exklusivität ein Thema für uns beide ist, erwähne ich es einmal um die Fronten zu klären aber nicht ständig, das es sich in meinem Ermessen einfach nicht gehört und nicht "fair" wäre.

Zum Abschnitt Vertrauen:

Für mich ist Vertrauen von hoher Wichtigkeit dies fängt bei einer Freundschaft an und hört nach oben gestaffelt eigentlich nicht wirklich auf.
Eine Spielbeziehung ist für mich nur in Verbindung mit Vertrauen, mindestens einer Freundschaft zu führen, auch gerade wenns ums "fallen lassen" oder "Auffangen" geht.
Aber auch die sonstigen Aspekte isnd durchaus mit Vertrauen verbunden.

Zum Abschnitt Rücksichtnahme und Verbindlichkeit:

Sicherheit nimmt bei mir einen großen Stellenwert ein, nicht weil ich mir nicht zutraue mit den Geräten die ich nutze alles richtig zu machen, sondern eher im Bezug auf Safeword, Auffangen,. Grenzen, Gesundheit etc.

Klar eine Verabredung ist eine Verabredung und Rücksichtsnahme ist auch von hoher Bedeutung, zur Freundschaftlichen Ebene kann ich dir auch zustimmen, nur während des Spiels für den Menschen da zu sein oder andersrum, wäre mir persönlich zu unpersönlich.

Zum Abschnitt Eifersucht:
Finde ich gut und kann ich unterschreiben, solange es nicht in Psychospielchen ausartet. Nach dem Motto "Wie weit kann ich gehen, bis eine Reaktion kommt" Und diese kommt dann meist in "Farewell" Form, da ich sowas als kindisch, unreif und respektlos betrachte.

Schöner Blogeintrag =)
Best wishes


Antwort auf diesen Kommentar

Danke für die sehr ausführliche Antwort :)

Also wenn du gerne schreibst und Lust hast, wir haben sicher nichts gegen einen dynamischen jungen Dom der einen Blog haben will, in dem fall einfach melden ;)

gnaedigste schrieb am 03.11.2014


sehr schön beschrieben das ideal der spielbeziehung. danke
umso trauriger, dass in der realität (so zumindest mein eindruck) eher das abschreckende beispiel a la generverter doras die regel ist - wobei frauen und männer sich hübsch die waage halten beim fair/unfair sein


Antwort auf diesen Kommentar

Ideal, das finde ich zu hoch gegriffen, es ist meine Art eine Spielbeziehung zu führen. Sicher gibt es viele Subs die es als ideal ansehen würden, wenn ich dies monogam machen würde. Den Fall hatte ich erst vorgestern in der eigenen Community wo eine meinte, nein ich würde meinen Dom in einer Spielbeziehung nicht teilen wollen ;) Sollten sich unfaire und faire Menschen die Waage halten müssten wir nur dafür sorgen, dass jeder in seiner Gruppe bleibt, dann hätte jeder das was er/sie verdient ;)

Loreal schrieb am 03.11.2014


Verhütung kann auch mal schiefgehen, was würdest du tun wenn deine Spielbeziehung schwanger werden würde?


Antwort auf diesen Kommentar

Wie geschrieben würde ich nur mit jemanden ungeschützten Sex haben, wenn ich solo bin, wir beide nur mit dem jeweils anderen ungeschützt schlafen und wir uns sehr gut verstehen, es also eine Freundschaft (ungleich Liebe) mit einer sexuellen Komponente ist.

Für mich obliegt die Entscheidung des Austragens oder Abtreibens allein der Frau. Es ist ihr Körper und ihre beruflichen und privaten Zukunftspläne sind davon weitaus intensiver betroffen als die meinigen. Da wir die beiden sind die dafür verantwortlich sind, würde ich sie in beiden Fällen so gut wie es irgend geht unterstützen.

Auf jeden Fall wäre es sicher erst einmal ein Schock für mich. Da ich aber sehr gerne Kinder hätte will ich nicht einmal ausschließen dass, wenn ich mich vom ersten Schock erholt habe und sie mir mitteilen würde, sie wolle das Kind behalten, ich mich darüber nicht sogar sehr freuen würde. Eine Spielbeziehung gehe ich nur mit jemanden ein der mir sehr sympathisch ist und eine in der ich mich nicht mit einem Kondom vor Krankheiten schütze nur wenn ich mit der Person auch gerne eine Freundschaft hätte.

Ich würde nun sicher nicht aus der Spielbeziehung eine richtige Beziehung machen, nur weil sie schwanger ist, denn dafür muss ich zumindest auch verliebt in die Person sein. Dennoch wäre ich gerne für sie und unser Kind da, ergo wäre es ideal wenn sie in die Nähe ziehen würde, wobei auch das ganz allein ihre Entscheidung wäre.

 

Danke für die Frage!

Vicky Vanilla schrieb am 03.11.2014


Ich finde den Beitrag sehr gelungen! Diese Art des Umgangs miteinander hat 'was von Augenhöhe, die sich viele für ihre Partnerschaft wünschen. Warum sollte sie nicht auch in einer Spielbeziehung üblich sein? Es geht doch um den gemeinsamen Spaß an einer gemeinsamen Leidenschaft. Ob Sub oder Dom, ist für das Drumherum secundär. Viel wichtiger erscheint mir die Frage: Wie gelingt es, Vertrauen zwischen beiden aufzubauen, damit die Spielbeziehung lange halten kann und den nötigen Tiefgang erfährt? Und wenn man den anderen dafür, zumindest partiell, an seinem Leben teilhaben lässt - so what. Entscheidet jeder selbst.
Natürlich würde Sub einen Dom, der mit ihr so umgeht, wie in diesem Beitrag beschrieben, präferieren. Und vermutlich ist es das, was Doras stört. Dass hier gezeigt wird, wie es sein könnte, und er genau das wohl nicht ansatzweise bieten kann. Lange kein Grund, die Hoffnungen vieler Subs auf einen einfühlsamen Dom zu zerstören. Im Gegenteil: Wer Doras' Kommentar liest, wird froh sein, nicht irgendwann an einen solchen Dom zu geraten. Ich jedenfalls wäre von seinem Machtgebaren entsetzt und abgeschreckt.


Antwort auf diesen Kommentar

Ich denke Doras war es durchaus bewusst, dass seine Worte hier kritisiert werden. Ich finde es nicht schlimm wenn jemand diese Einstellung hat, wenn er dies eben auch der Sub gegenüber genauso offen kommuniziert. Wenn sie dann meint, es ist für sie OK ist es eine Sache zwischen zwei erwachsenen Menschen. Dennoch sehe ich es wie Vicky, hat Sub die Wahl werden sich die meisten nicht für einen Doras entscheiden. Wobei ich die Einführung in den Freundeskreis nicht als Pflicht ansehe, das ist einfach meine Art aber sicher nichts was man in einer Spielbeziehung erwarten sollte. Respekt und das Eingehen auf die eigenen Bedürfnisse, das darf eine Sub jedoch von ihrem Dom verlangen.

Doras schrieb am 03.11.2014


mich nerven solche beiträge! sub bekommt damit ansprüche vermittelt die ihr nicht zustehen sollten. nicht jeder ist solo und geoutet und kann sub so einfach in den privaten kreis einführen! ist es eine echte sub hat sie zu dienen und bereit zu sein wenn es mir passt. ich kann es nicht immer planen, da ist der job und die eigene familie, da kann auch was dazwischen kommen. sub dient dom, war immer so und sollte so auch bleiben. mfg Doras


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo Doras,

ich bin ja immer für Toleranz wenn es um die verschiedenen Arten geht BDSM auszuleben. Aber für mich wirkt es so, als wäre Sub für dich ein Gebrauchsgegenstand den man nach belieben nutzen und wieder wegstellen kann. Jede Sub ist aber auch ein Mensch und ich finde Menschen dürfen Erwartungen und Wünsche haben und man sollte ihnen mit Respekt begegnen. Wenn ich schon lese "echte Sub"... da stellen sich bei mir die Nackenhaare auf. Ich denke weder du noch ich haben zu entscheiden was echt in diesem Kontext ist und was nicht, echt ist einfach was sich für beide echt anfühlt.

Du hast also Job und Familie, kann Sub gleiches nicht auch haben? Wenn du jemanden haben willst der 24/7 auf Abruf für dich und deine Gelüste da ist kann ich dir nur sagen, die Zeiten der echten Sklaverei sind vorbei.

Ich fand es gut, dass sich auch mal wieder ein Dom zu Wort gemeldet hat und ich verstehe mal wieder etwas besser, warum es hier so viele Kommentare gibt die mir zustimmen und es dennoch so viele Spielbeziehungen gibt die scheitern.

Es ist dein BDSM wenn deine Frau und deine Sub damit glücklich sein können dann lebe es. Wenn du deine Ansprüche ehrlich vermittelst und sich jemand darauf einlassen will dann ist das eure Sache. Ich für meinen Teil halte von einer solchen BDSM Beziehung wie du sie gerne hättest rein gar nichts.

Liebe Grüße

Gentledom

pialma schrieb am 02.11.2014


Sehr guter Beitrag,so sehe ich es auch und halte es auch in meiner Spielbeziehung . Wenn die Karten von Anfang an offen auf dem Tisch liegen ist alles andere gar nicht so schwer .


Antwort auf diesen Kommentar

Es stimmen sehr viele zu wie es scheint, schade dass es dennoch bei so vielen Spielbeziehungen an einem oder mehrerer dieser Punkte scheitert.

red schrieb am 02.11.2014


deckt sich auch mit meinen vorstellungen von spielbeziehung, steckt ja auch ein ein kernsatz von mir drin ;-)


Antwort auf diesen Kommentar

Ich denke so wie wir denken einige, mal sehen wann sich auch ein Dom dazu zu Wort meldet ;)

Sunshine schrieb am 02.11.2014


So da ich auch Fleißig bin bei anderen Beiträgen und sie Lese und Kommentiere,werde ich es hier nun auch tun.

Sehr gut Geschrieben und vor allem Ehrlich.

Beim Lesen habe ich Gedacht,wenn Menschen Generell eine Einstellung hätten wie die ,die du und viele andere Sicher auch zu einer Spielbeziehung haben,wären so manche Herzen in Jungen wie in Älteren Jahren sicher weniger Gebrochen.

Wenn jeder die Karten offen auf den Tisch legen würde,wären manche Beziehungen einfach Ehrlicher gelaufen.
Hier kann wohl dann auch so mancher Vanilla mal Lesen,das man mit Offenen Karten manchmal viel Entspannter und einfacher durch da Leben geht ;-)

LG Sunshine


Antwort auf diesen Kommentar

Mit Lügen kommt man sicher weiter und im Internet wird nicht wenig gelogen. Es ist eben nur der Preis den man dafür zahlen muss. Ich verzichte lieber auf etwas Spaß und bin mit mir im Reinen. Zudem gibt es eh nicht wenig Subs und so schwer ist es nicht als vernünftiger Dom auch mit Ehrlichkeit eine Sub zu finden.... oder zwei :)

Swissjazz schrieb am 02.11.2014


Sehr sympathischer Beitrag, deckt sich vorbehaltlos mit meinen Ansichten zu einer Spielbeziehung.


Antwort auf diesen Kommentar

Danke!

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