Hast du Fragen zum Thema BDSM?

Vielen Dank für die wirklich unerwartet rege Beteiligung, inzwischen sind es so viele Fragen, dass es unübersichtlich geworden ist. Fragen könnt ihr dennoch weiterhin gerne stellen, dann aber bitte mit Mailaddy, damit ich die Antwort nicht hier einstellen, sondern dir schicken kann! Dass es auch nach 15 Jahren noch immer Fragen gibt, die mir so nicht gestellt wurden, verwundert und erfreut mich sehr.

Die letzten beiden Wochen gab es ungewöhnlich viele Fragen rund um BDSM. Daher wird es hier wieder einen Fragenblog geben. Daneben würde ich mich über Wünsche freuen, die neue Texte beinhalten. Aktuell habe ich zumindest wieder ein wenig mehr Zeit und auch Lust über BDSM zu schreiben.

Also welche Fragen rund um BDSM habt ihr?
Welche Artikel die es hier auf der Seite noch nicht gibt würden euch reizen?
Hast vielleicht sogar Du (ja genau DU) Lust selbst Artikel zu schreiben?
Was sind eure Gedanken zu einem neuen Bereich in den es um Mehrspielervarianten beim BDSM geht?

Dann warte ich mal euer Feedback ab, die drei Anfragen aus diesem Monat werde ich hier einstellen, damit es auch schon mal was zu lesen gibt :)


Kommentare:


Kai schrieb am 12.12.2023


Hallo Mr. Genteldom,

Ich weiß nicht wie ich das Fragen soll bzw. ob man das Überhaupt Fragen kann.
Ich habe im laufe meiner Sexualleben gemerkt das ich gerne Dominant bin aber weiß nicht bzw habe absolut keine Erfahrung im Bereich eines Doms. Wie kann ich für mich rausfinden ob es das ist was ich will und wenn es das ist was ich will, wie kann ich dort meine Erfahrung machen bzw Lernen ?

Es ergibt sich gerade eine Möglichkeit für mich BDSM als Dom zu sein nur bin ich Unerfahren also quasi habe ich 0 Plan was ich machen soll und was nicht. Der Gedanke der "Meister" zu sein finde ich sehr gut und macht mich auch an aber wie stelle ich das richtig an ohne das die "Sub" die ich kennengelernt habe sich "lustig" macht oder der gleichen ?

VG

Kai


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Hallo Kai,

jeder hat mal neu angefangen. Ich würde das offen kommunizieren, einige Subs wollen keinen unerfahrenen Dom anderen ist es eher egal. Also einfach mit der Suche starten und es schadet sicher nicht auch über Stammtische in wenig in die Szene einzutauchen.

Hab eine gute Zeit und viel Erfolg!

Liebe Grüße

Gentledom

Tesserakt84 schrieb am 27.09.2023


Guten Tag werter Gentedom!

Bei mir ist das irgendwie weird, wenn ich Single bin und eine Affäre/Spielbeziehung habe und ich mich dann auf die Suche nach einem festen Partner mache, wird es meist was Gutes. Wenn ich Single ohne F+ bin und dann suche, ist es meist ein Griff ins Klo. Ist das Zufall oder muss ich nun erst mal wieder eine F+ finden, bevor ich eine Beziehung suche?

Liebe Grüße

Tessa


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Klar kann das einfach nur Zufall sein, wenn dieses Muster aber wiederholt aufgetreten ist, sind andere Faktoren wohl wahrscheinlicher. Wenn du solo bist dich aber sexuell ausleben kannst, bist du vielleicht entspannter. Vielleicht strahlst du mehr und/oder hast mehr Selbstbewusstsein, das kann natürlich attraktiver wirken und somit die Chancen bei denen die ein guter Fang sind steigern. Vielleicht lässt du dir auch mehr Zeit beim Kennenlernen, weil du weniger einsam oder auch weniger sexuell frustriert bist. Mehr Zeit lassen, bedeutet meist, dass man eher merkt, wer wirklich zu einem passt und wer nicht. Ich denke es gibt viele Gründe, warum man in einer Freundschaft+ eher mehr Erfolg bei der nachhaltigen Partnersuche hat, wobei es sicher auch Menschen geben wird, für die es hinderlich ist, weil sie dann vielleicht zufrieden sind und gar nicht mehr suchen. Es wird also typenabhängig sein, unterm Strich denke ich aber auch, dass eine F+ oder andere sexuelle Beziehungsart für die meisten eher positive Effekte bei der Partnersuche haben wird, gerade im kinky Bereich der eh etwas offener ist. Wichtig und fair ist es aber auch, die F+ vielleicht ruhen zu lassen, sobald man mit jemanden ins reale Dating übergeht, das aber bitte nur als Anregung und nicht als Vorgabe verstehen.

Jannik (via Kontaktformular) schrieb am 26.09.2023


Ich bin seit zwei Jahren sehr aktiv im Bereich der Hodenfolter, Tritte, quetschen, usw. Aktuell mache ich mir Sorgen, dass ich vielleicht nicht mehr zeugungsfähig bin oder es durch diese Aktionen in Zukunft werde. Ich komme aber auch nicht wirklich davon los!


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Wenn es eine Art Sucht ist, ist es etwas für einen Therapeuten. Wenn es um deine Fähigkeit geht, wäre ein Urologe der richtige Ansprechpartner. Deinen Urologen solltest du auf jeden Fall besuchen und dich untersuchen lassen, ob ein Therapeut sinnvoll ist, wäre eine andere Frage. Wenn du unter deiner Vorliebe leidest oder deine Gesundheit irreparablem Schaden nehmen könnte, weil du damit nicht aufhören kannst, wäre für mich der Punkt erreicht, wo professionelle Hilfe der richtige Schritt ist.

Vielleicht ist es dir möglich, deine Vorliebe in eine gesündere Richtung zu lenken. Ich nehme an, es geht um Schmerz und Erniedrigung. Der Hoden und Penis sind Ausdruck deiner Männlichkeit und daher gut geeignet an dem Punkt anzusetzen. Aber Schmerzen müssen nicht immer zu Schäden führen, so kannst du mit Strom (nicht direkt aus der Steckdose, es gibt Geräte dafür deren Spannung für die Art der Verwendung ungefährlich sind), brennenden Salben, Akkupunkturnadeln und vielen weiteren Hilfsmitteln in dem Bereich spielen, ohne deine Zeugungsfähigkeit zu gefährden. Ich kann mir sogar vorstellen, dass dein Urologe da vielleicht Tipps hat, auf die man als Nichtmediziner gar nicht so schnell kommt.

 

Kitten schrieb am 24.09.2023


Huhu Gentle!
Mein Problem ist recht unspektakulär. Ich besuche sehr gerne einen Stammtisch, mein Partner hat dort Hausverbot, weil er sich vor Jahren mal in betrunkenen Zustand daneben benommen hat. Damals hatte er großen Stress und echt einige Probleme. Die gibt es alle nicht mehr und er ist ein ganz anderer Mensch geworden. Bei dem Stammi gilt aber einmal ausgeschlossen bedeutet immer ausgeschlossen. Was würdest du an meiner Stelle tun?
Einen lieben Gruß
Kitten


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Hallo Kitten,

wenn du die Leute da kennst und sie dich würde ich einfach lieb fragen. Dabei würde ich halt auch erwähnen, dass er sich geändert hat und du das gut beurteilen kannst da ihr schon seit X Monaten zusammen seid. Dann würde ich an deiner Stelle anbieten für ihn zu bürgen, bedeutet wenn er sich daneben benimmt, dass du dann ebenfalls ausgeschlossen wirst, auch wenn du nichts angestellt hast. Ich würde vorschlagen, dass er erst mal nur kommen wird, wenn du auch dabei bist. So kann er sich evtl das Vertrauen der anderen verdienen und irgendwann wird das Hausverbot dann hoffentlich aufgehoben. Wenn ich die Person kenne und der Vorfall so war, dass sich jemand zwar sehr unpassend verhalten aber niemanden ernsthaft damals geschadet hat, würde ich das als Leiter dann auf dem nächsten Stammi ansprechen, dich kurz für die Lösung werben lassen und dann fragen, ob wer ein Veto gegen das Vorgehen hätte. Wenn dann die Leute auf dem Stammi ihre Zustimmung erteilen, bzw kein Veto aussprechen, würde ich ihn unter den Auflagen mit dir zusammen zulassen. Ich finde eine solche Bürgschaft hat Gewicht, bist du doch gerne und regelmäßig da und wirst die Besuchsmöglichkeit wahrscheinlich nicht leichtfertig für ihn aufs Spiel setzen. Aber nur weil ich das so machen würde bedeutet es nicht, das ist eure Lösung. Ich denke aber, wenn du so etwas vorschlägst stehen die Chancen nicht schlecht, sofern der Vorfall wirklich so war, wie ihn dein Freund dargestellt hat. Wenn er nur sagt, er habe sich daneben benommen solltest du aber auf jeden Fall nachhaken, was da genau vorgefallen ist, bei ihm und durchaus auch mal bei einer Person die damals anwesend war (im Idealfall jene die das Hausverbot erteilt hat).

Ich drücke dir die Daumen!

Liebe Grüße

Gentle

 

MacGregor schrieb am 22.09.2023


Hallo Gentledom,
am 20.09. hast du auf einen Post geantwortet und gemeint, dass man bei Gerüchten bezüglich Leuten sehr vorsichtig sein sollte, die Positionen in der Szene innehaben, weil diese oft nicht berechtigt sind. Das halte ich für sehr gefährlich, bei uns nennt sich das Veteranenbonus und macht manche schwarze Schafe einfach unangreifbar. Es gibt jemanden der Partys veranstaltet und wo ich selbst auf seiner Party massive Grenzverletzungen von ihm gesehen habe. Da wurde nachher gesagt, selbst schuld wenn man sich auf XXXX (Name entfernt) einlässt, jeder weiß doch, dass er extremer spielt. Nur war jene Dame eher Anfängerin, woher soll sie das wissen??? Gerade Leute in einer Machtposition sind eher in der Lage andere auszunutzen und wenn jemand gute Partys organisiert, was unbestritten ist, will sich eben niemand mit dem anlegen um weiterhin diese Veranstaltungen besuchen zu können. Ich denke man sollte bei Leuten die Macht besitzen viel hellhöriger sein, da sie auch viel mehr Möglichkeiten des Missbrauchs haben.
Ich bin sehr gespannt auf deine Antwort. Grüße aus Leipzig vom Armin


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Hallo Armin,

ich glaube egal wie gut eine Party ist, ich würde sie nicht besuchen wollen, wenn ich dort Missbrauch sehen könnte und ein Einschreiten nicht möglich wäre, da die Person gegenüber der ich einschreiten müsste eben das Hausrecht hat. Egal wie gut die Party ist, so ein System würde ich auf keinen Fall unterstützen wollen. Wenn dem so ist, dann gibst du als Besucher ihm auch einen Teil seiner Macht, die du später kritisiert. Veteranenbonus ist ein interessantes Wort, mal aus meiner Sicht gesprochen. Ich habe über sogenannte Veteranen der Szene schon so viele Gerüchte gehört, bestätigt haben sich da nur wenige und das waren dann jene über Personen, bei denen ich eh bereits kein gutes Gefühl hatte. Es mag unfair erscheinen, dass Leuten die lange in der Szene sind und ihren Namen und Gesicht zeigen mehr getraut wird, aber das ist nicht grundlos. Diese Leute sind identifizierbar und verfolgbar, es ist einfach dumm unter dem Aspekt sich als Veteran falsch zu verhalten. Einfaches Beispiel, Armin aus Leipzig missbraucht in seinem Bundesland 3 Subs und benennt sich alle halbe Jahr mit seinem Nick um, wie soll das in einer so großen Szene herauskommen, so gut wie gar nicht. Gleiches Verhalten von Gentledom, tja drei die davon erzählen selbst auf verschiedenen weit voneinander entfernten Stammis, das käme raus, einfach schon weil es weitererzählt wird (spannender als Dom86 der vielleicht bei jeder einen anderen Namen/Nick nutzte) und die Übertragbarkeit der Informationen weit größer ist.

Daher würde ich selbst nicht von Veteranenbonus sprechen, sondern von einem Vertrauensvorschuss einer Person die sich selbst verwundbarer macht, wenn sie bekannt ist. Je mehr man macht, umso mehr Leuten tritt man bewusst oder unbewusst auf die Füße, daher gebe ich inzwischen fast gar nichts mehr auf Gerüchte bei solchen Leuten, es sei denn ich lerne jemanden persönlich kennen, der sagt er selbst war direkt betroffen.

Wenn von Teilnehmern als Verteidigung für eine vollkommen unangemessene Handlung die Aussage getätigt wird, „selbst schuld wenn man sich auf XXXX (Name entfernt) einlässt, jeder weiß doch, dass er extremer spielt“ und ich war dabei, dann würde ich übrigens nicht vor der Person sondern vor ihm und den Besuch all seiner Partys warnen. Solch ein Klima des Wegsehens ist für mich ein absolutes NoGo, das ist Victim Blaming in Reinform. Wenn es wirklich eine massive Grenzverletzung gab (man kennt die Absprachen meist nicht und auch nicht den Erfahrungsstand, Partys sind mitunter auch viel Show), dann hat man gerade als erfahrener Part mit einem Anfänger besondere Vorsicht walten zu lassen und extreme Spiele mit einer unvorbereiteten Person im Rahmen einer Party, ist an sich bereits ein Problem (mitunter größerer Druck nicht zu kneifen wenn öffentlich gespielt wird) Grenzüberschreitungen (zudem massive) die aber nicht abgesprochen waren sind mehr als dumm. Sie stellen doch zumeist eine Straftat dar und das vor Zeugen. Wenn es einen also wirklich stört, dann sollte man zur nächsten Polizei gehen und die Sache anzeigen.

Wahrscheinlich ist es nicht die Antwort die du dir erhofft hast und ich verstehe, warum die Hoffnung auf eine andere Antwort vorhanden ist. Man will glauben, man will helfen als guter Mensch. Wenn man eine unfaire Ungleichbehandlung sieht, will man einschreiten, das alles ist richtig. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Reaktion der dortigen Gruppe zutiefst verstörend ist (überleg mal wie das für ein Opfer erst sein muss) und so wie von dir dargestellt ist es absolut nicht hinnehmbar. Von diesem Erlebnis aber auf alle Ereignisse zu schließen und zu denken, dass die „Szene“ ihre Veteranen in einer unfairen Art und Weise schützt ist falsch. Es stimmt wohl, dass es in der Szene Gruppen gibt, in welchen gewisse Personen quasi unantastbar sind, dies ist aber dann nur in der Gruppe und nicht innerhalb der Szene so. Außerhalb dieser (kleinen) Gruppen ist diese Person dann aber umso verwundbarer, da sie eben bekannt und leicht identifizierbar ist. Ich sehe es an mir, würde nur ein Bruchteil von dem, was über mich teilweise erzählt wurde/wird stimmen, würde ich mich in der Szene nicht halten können. Es wäre mir unmöglich eine Party von X, den Shop von Y oder den Stammi von Z zu besuchen. Was aber stimmt, durch viele falsche Anschuldigungen wird es für eine echte Anschuldigung schwerer glaubwürdig zu sein. Einfach weil unser Gehirn gelernt hat, auch die letzten 3 mal war da nichts dran, warum soll es diesmal anders sein. So gesehen schaden Gerüchte zwar immer noch jenen Menschen (Veteranen/Machern) die sich korrekt verhalten, sie nutzen aber als Desinformationskampagne jenen wenigen Personen, die eben durchaus Grenzverletzungen begehen.

Liebe Grüße

Gentledom

 

Anonym übers Kontaktformular... schrieb am 20.09.2023


Ich besuche einen Stammtisch und kam dort mit den Leuten ins Gespräch, ich erzählte von meinem Dating und irgendwie kam heraus, dass einer ihn persönlich kennt. Plötzlich warnten mich dann zwei Personen davor mich weiterhin mit ihm zu treffen. Ich kann mir die Vorwürfe nicht erklären, bei mir war er nie so und das was erzählt wurde passt nicht zu dem Mann den ich kenne. Wie soll ich jetzt mit den Warnungen umgehen? Mich verunsichert das wirklich sehr und ich merke wie sich in mir eine Ambivalenz entwickelt und ich mich gerade nicht mehr so wie sonst auf unser nächstes Treffen freue!


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Das ist sicher eine Situation die belastend ist. Zuerst einmal sollte man sich immer bei den Quellen fragen, wie glaubwürdig sind diese. Anonyme Aussagen wie solche im Netz sind leider sehr oft aus Neid und Missgunst heraus entstanden und sollen nicht den Empfänger schützen, sondern meist nur der Person schaden um die es geht. Eine andere Qualität haben die Aussagen, die von realen Personen getätigt werden, die aber selbst nie betroffen waren, sondern wo es um Freunde, Bekannte oder auch nur Hörensagen geht. Hier kann eine Warnung durchaus Gewicht haben, aber auch dort dürfte gut die Hälfte der Aussagen falsch sein, was aber ein wesentlich besserer Wert als bei anonymen Netzvorwürfen ist. Sind es hingegen Informationen aus erster Hand, also jemand dem etwas mit der Person widerfahren ist, dann sind diese Informationen häufig wahr. Natürlich gibt es auch in diesen Fällen falsche Beschuldigungen (wegen einer Ablehnung, eines Betrugs oder einer anderen Verletzung) aber das ist schon deutlich seltener. Daher solltest du den Warnungen nachgehen aber im letzteren Fall, diese durchaus ernst nehmen.

Auf jeden Fall solltest du das Thema bei deinem Dom/Partner/Date ansprechen, es ist nur fair wenn er erfährt warum du derzeit nicht nur gute Gefühle gegenüber ihm hast und du solltest auch die Personen benennen, die solche Äußerungen über ihn tätigen. Ist da nämlich nichts dran, begehen diese Personen eine Straftat und es ist nur fair, wenn dein Partner weiß, wer ihm gegenüber eine Straftat begeht.

Solche Warnungen sollte man immer kritisch mit dem eigenen Eindruck abgleichen und sich fragen, welche Leute warnen wovor. Verfolgen sie eventuell eigene Interessen? Wollen sie sich wichtig machen und geben nur Gossip wieder? Passt das angebliche Verhalten zu dem was du von der Person bisher erfahren hast? Warnungen muss man richtig einordnen können und das ist nicht leicht, gerade wenn man selbst noch neu in einem Bereich ist. Lies dir einfach mal durch, was alles über mich erzählt wird und wurde. Wenn dein Partner zum Beispiel ein Forum oder einen großen Stammi leitet oder geleitet hat, Parties organisiert oder organisiert hat, dann hat er womöglich einige Leute vor die Tür gesetzt und gerade verletzte Egos können sehr gefährlich sein und neigen dazu solche Lügen zu verbreiten.

Eine Sache noch. Es kommt auch auf dich an. Ich kenne einen Dom den ich für nicht ungefährlich halte, würde mich jemand fragen oder ich mitbekommen, wie eine gute Bekannte mit ihm was anfängt würde ich da mitunter durchaus warnende Worte finden. Mitunter bedeutet, es hängt von der Person ab, die mit ihm was anfängt. Denn eine Bekannte fing damals etwas mit ihm was an und ich sagte ihr nur, hab viel Spaß. Nicht weil ich diese Bekannte nicht mag, sondern weil ich sie kenne. Dieser Dom spielt sehr hart und neigt dazu dabei Leute zu brechen. Diese Dame lässt sich aber auch als Sub nicht die Butter vom Brot nehmen. Die beiden hatten für eine längere Zeit eine sehr schöne BDSM Beziehung. Nicht jeder Dom passt zu jeder Sub und was für die/den eine/n schlecht ist, wird für eine andere Person ideal sein.

Behalte die Warnungen also im Hinterkopf und kläre es im Gespräch auf. Wenn du das Gefühl hast, ihm wird Unrecht getan, nenne ihm bitte die Leute, die seinem Ruf schaden wollen. Danach schreib die Vorwürfe nieder, verschließe sie in einem Brief und versuch diese zu vergessen. Solltest du irgendwann in der Beziehung von selbst ein ungutes Gefühl haben, dann öffne den Brief und überleg, ob das was dort steht etwas ist, dass zu deiner Situation passt. Wenn dem so ist, dann zieh frühzeitig die Reißleine, vielleicht geschieht dies dann zu Unrecht, aber da wäre mir der Eigenschutz wichtiger als alles andere.

Das zu klären ist sicher nicht leicht und ich hoffe sehr, du wirst die Wahrheit finden und danach das richtige Gefühl haben.

 

Mila schrieb am 19.09.2023


Schön, dass du die Fragemöglichkeit wieder anbietest!

Ich bin ein aktiv und passiv erfahrener Part beim BDSM. Ich hatte viele Sessions aber bis letzte Woche war ich noch nie gefesselt. Während der Session in der ich gefesselt war, fühlte sich alles sehr gut an. Aber als ich auf dem Rückweg nach Hause war setzte bei mir ein bedrückendes Gefühl ein, welches ich seitdem nicht mehr losgeworden bin. Ich vermute sehr, es hängt mit der Bewegungsunfähigkeit zusammen, denn ich merkte bereits wie der Gurt im Auto, nachdem er angelegt war, eine komische Art von Beklemmung bei mir auslöste.

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen

Mila


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Hallo Mila.

das mit den Fragen geht aber immer, normalerweise ist dafür das Kontaktformular vorgesehen, da kann man auch jederzeit Fragen stellen. Durch die Größe des Angebots mag das aber natürlich auch mal übersehen werden. Im Reiter Beziehungskiste werden dann manche Fragen auch anonymisiert veröffentlicht.

Nun aber zu deinem eigentlichen Anliegen.

Es liegt nahe, dass die Fixierung während der Session der Grund oder zumindest ein Grund für deine aktuellen Gefühle ist. Vollkommen hilflos zu sein, ist für viele ein sehr befreiendes Gefühl, es gibt aber auch Menschen die damit eben nicht gut klarkommen und deren Psyche ihre Probleme damit hat, dies richtig zu verarbeiten. In der Session kann Lust überwogen haben und erst mit dem Ende der Lust hat dein Kopf wahrscheinlich angefangen alles nochmals (und kritisch) zu verarbeiten. Das ein Kontrollverslust Traumata auslösen kann gilt in der Psychologie als gesichert. Natürlich kommt es deutlich seltener dazu, wenn man sich den Kontrollverlust wünscht, sich aktiv und freiwillig auf diesen einlässt und es sich eigentlich gerade gut anfühlt aber die Psyche ist sehr komplex und es gibt daher Fälle bei denen es anders sein wird. Gründe hierfür können vielfältig sein und reichen von alten begrabenen negativen Erinnerungen bis hin zu nachträglichen Perspektivänderungen. Ich halte die Reaktion für nicht unnormal, wenn auch nicht ganz so gewöhnlich. Wenn ein gutes Verhältnis zu deinem Spielpartner besteht, könnte es hilfreich sein mit ihm zu reden. Leider sind meine Kenntnisse der Psyche aber zu beschränkt um mir hier gute weitere Tipps zuzutrauen, außer jenen, sich im Falle eines bleibenden Leidesdrucks, professionelle Hilfe zu suchen.

Liebe Grüße

Gentle

Shiva schrieb am 17.09.2023


Hallo Grntledom,

da will ich doch direkt die Gunst der Stunde nutzen, gelesen habe ich hier schon viel. Also ich liebe Sessions mit meinem Dom, aber irgendwie bin ich kurz davor immer vollkommen angsterfüllt und sage deswegen häufig ab. Mein Dom ist schon ziemlich sauer deswegen, er plant etwas für uns und wenn ich mich überwinde ist es immer toll und ich habe auch vorher nie schlechte Erfahrungen gemacht. Dennoch bekomme ich diesen letzten Schritt oft nicht hin. Was kann ich tun?

Liebe Grüße
Shiva


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Hallo Shiva!

Ich traue mir hier keine Antwort zu, die allen möglichen Aspekten gerecht werden kann, dafür kann es zu viele Ursachen geben und ich will nun nicht eine These nach der anderen raushauen. Wenn es keine Punkte gibt die dich an den Sessions stören könnte es ein anerzogenes Schamgefühl sein, welches dich blockiert und das schwer zu überwinden ist. Es gibt aber noch viele andere Erklärungsmöglichkeiten.

Das Problem ist von dir erkannt worden, der erste Schritt ist getan. Als nächstes solltest du offen und ehrlich mit deinem Dom reden, was hast du zu verlieren, er scheint schon angefressen zu sein und du hast Angst er wird die Beziehung beenden. Wenn ich deinen Hintergrund kennen würde, würde ich als Dom anders reagieren, als wenn mir jedes mal irgendeine Ausrede aufgetischt wird, denn irgendwann werden auch die besten Ausreden unglaubwürdig.

Möglichkeiten mit denen ihr experimentieren könntet gibt es viele. Megaspontane Sessions, so dass dein Kopf einfach keine Zeit hat eine Angstmauer aufzubauen. Sessions die im Alltag bereits starten und bei denen man langsam in die eigentlichen BDSM Phase hinübergleitet. Normale Tage/Abende ohne BDSM die regelmäßig sind bei denen er aber jederzeit mit BDSM starten könnte. Das Problem ist aber eben, je nach Ursache kann auch genau das kontraproduktiv sein. Die Ursache werde ich aber über ein paar hin und hergeschriebene Mails nicht herausfinden können. Sieh es daher bitte nur als mögliche Anregung an, was ich hier vorgeschlagen habe.

Liebe Grüße

Gentle

Kevin schrieb am 15.09.2023


Ich traue mich nicht auf einen Stammtisch, wie kann man noch Leute aus der Szene kennenlernen. Ich habe das Gefühl, man kommt da echt nur schwer rein.


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Leider habe ich keine Mailaddy bei der Anfrage, daher kann ich keine Nachfragen stellen, was hier gerade durchaus hilfreich wäre.

 

Stammis sind echt entspannt und viele bieten Neulingen auch ein Vorgespräch an, das hilft dann oft ein wenig die Aufregung zu lindern, man hat erst mal nur mit einer Person zu tun. Wenn man dann ein gutes Gefühl hat bleibt man, wenn nicht dann nicht. Man kann auch den Leiter oder die Leiterin fragen, ob man für den Abend vielleicht einen Paten an die Seite gestellt bekommen kann.

 

Parties dürften dann wahrscheinlich bei dir auch raus sein.

 

Über Onlineplattformen kann man erste Kontakte knüpfen. Später vielleicht auch mal telefonieren und dann irgendwann sich treffen. Da sind die Übergänge leichter aber natürlich muss man mehr Zeit investieren, zumal viele zum reinen reden und austauschen schon ihre festen Bezugspersonen haben. Foren können auch bei der Kontaktaufnahme helfen.

 

Wenn du dich aber grundsätzlich nicht viel traust, könntest du auch mit OnlineBDSM starten.

 

Naja, es ist schwierig bei den wenigen Infos hier wirklich konkrete Vorschläge zu unterbreiten, ich hoffe dennoch es ist etwas dabei das dir weiterhelfen kann. Wenn du magst kannst du dich gerne nochmal bei mir melden.

NATHAN schrieb am 15.09.2023


Ist die BDSM Szene echt so engstirnig? Ich habe mir ein Profil angelegt und dort geschrieben, dass ich nur natürliche Frauen als Partnerin will. Mein Profil ist sehr ausführlich aber fast jede Nachricht die ich erhalte, bezieht sich auf diesen Punkt. Entweder was genau damit gemeint sei oder was für ein Arsch ich doch bin, Frauen die nicht als Frauen geboren wurden, nicht als natürliche Frau anzusehen. Ich will halt keine TS oder operierte Frau. Grüße von Nathan


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo Nathan! An einem Punkt bin ich da wie du, für mich kommen als Partnerin auch nur Frauen in Frage, die körperlich als Frau geboren wurden (Bezeichnung CIS-Frauen). Es ist vollkommen in Ordnung, Partner nach Kriterien wie Alter, Geschlecht (bei der Geburt), Gewicht oder was auch immer zu selektieren. Ob man nun diesen sehr direkten Weg gehen muss, ist eine andere Frage. Ich für meinen Fall habe sehr sehr selten Anfragen von Frauen erhalten die nicht unter die Kategorie CIS-Frauen fallen. Wenn es doch mal eine Anfrage gab, war es mitunter ein sehr spannender und auch wenn es mich sexuell nicht reizt bin ich durchaus auch schon mit einem solchen Kontakt mal was trinken gegangen. Die BDSM Community ist sehr bunt und das macht einen Teil des Charmes aus. Ausgrenzungen gibt es leider dennoch, aber einige gehen dagegen recht aktiv vor und wahrscheinlich ist das der Hintergrund deiner Anfragen. Das Wort natürlich (wenn damit nicht Schminke gemeint ist) impliziert, dass alle anderen als CIS-Frauen als nicht natürlich angesehen werden. Das ist ein Fehler in meinen Augen, wenn sich ein Mensch seit seiner Kindheit als X oder Y fühlt ist er für mich X oder Y, wer bin ich, dass ich ihm oder ihr das absprechen kann. Aber nur weil ich ihm/ihr sein Geschlecht nicht pauschal abspreche, muss ich noch lange nicht mit dieser Person intim werden wollen. Wenn du also einfach nur Personen als deine Geschlechtspartner ausschließt, schreib lieber, dass du ausschließlich an CIS Frauen interessiert bist. Wird nicht jeder verstehen aber jeder den du eben ausschließen willst, wird es verstehen und darum scheint es dir ja zu gehen. Liebe Grüße Gentle

Franz schrieb am 15.09.2023


Ich bin junggeblieben und will deswegen eine junge Frau als Sub haben. Meist stoße ich bei meinem Unterfangen aber auf Vorurteile und Ablehnung, wie kann ich einer jungen Frau zeigen, dass ich sehr fit und vital bin?


Antwort auf diesen Kommentar

Dieses junggelieben lese ich gefühlt auf jedem zweiten Profil von älteren Männern. Ich kann die jungen Frauen daher gut verstehen, die diesem Wort keinen echten Wert beimessen. Oft finden sich keine Bilder auf solchen Profilen und ich denke hier kann man sich abheben, wenn man das denn will. Wenn man zeigen will, dass man auch beim Körper junggeblieben ist, dann wäre es wichtig aktuelle Fotos einzustellen, die das untermauern. Halt eines bei dem man Gesicht und Körper sieht und einen Hinweis auf das Datum der Entstehung hat (bekanntes Event im Hintergrund, Zeitung, etc.). Wer meint vom Kopf her jung zu sein, der sollte das bei seinen Hobbys und Interessen zeigen. Wenn man einen sehr vitalen Menschen sieht dessen Text modern wirkt, dessen Hobbys und Interessen denen junger Menschen entsprechen, dann braucht man den Satz ich bin junggelieben gar nicht mehr hinschreiben, denn dann sieht der Profilbesucher das selbst. Nur weil ich weiß was TikTok, bouldern und Nachhaltigkeit ist, bedeutet es nicht, ich bin junggeblieben. Zumindest wenn man das Wort so versteht, dass man nicht nur 2-5 Jahre jünger wirkt oder über die Enkel zumindest schon von den neusten Trends gehört hat. Für mich ist jemand junggeblieben der wirklich auch einer anderen Generation als der eigenen angehören könnte, sowohl vom Kopf als eben auch vom Körper her.

Und zuletzt eine Frage die man sich durchaus stellen sollte, wenn man selbst meint, man sei junggeblieben, wäre es dann nicht wichtig entweder einen jungen Partner zu finde oder eben einen Partner der in gleicherweise junggeblieben ist wie man selbst? Wer die eigene Altersgruppe ausschließt, selbst in den Fällen in denen es dort ebenso junggebliebene Partner gäbe, sollte sich nicht darüber monieren, wenn er selbst (dann von echten jungen Leuten) ausgeschlossen wird.

Pia schrieb am 14.09.2023


Ich würde gerne mit BDSM Geld verdienen, was gäbe es da, wenn man nicht seinen Körper verkaufen will?



Antwort auf diesen Kommentar

Abseits vom klassischen Escort gibt es sehr viele Dinge womit man Geld verdienen kann, aber das hängt sehr von den eigenen Fähigkeiten ab. Kommerzielle Bereiche sind:

 

- Webseitenbetreiber

- Mitarbeiter bei einer kinky Webseite (nein wir suchen nicht, wir hier machen das alle ehrenamtlich und stecken wenn eigenes Geld rein)

- Vermietung von BDSM Immobilien

- Organisation von Veranstaltungen (vor allem Partys)

- Herstellung von BDSM Utensilien (Kleidung, Schlagwerkzeuge, Möbel)

- Trainer und Coaches (Workshops, Beratung)

- Autoren

- Fotografen

- Betreiben einer Escortagentur

- Beratung von kinky Dienstleistern (Steuer, Recht, Finanzen, Versicherung, usw.)

- Anbieten von Services (Datinghilfe, Covern)

- Programmierer (wobei es schwer ist nur kinky Projekte an Land zu ziehen)

 

Es gibt also durchaus Jobs, wenn man bedenkt, was BDSMler so für Partnersuche, Partys, Workshops, Messen, Möbel, Fesseln, Schlagwerkzeug und Raummieten teilweise ausgeben, wundert das aber auch kaum. Jedoch sollte man eines Bedenken, wenn man mit BDSM Geld verdient kann die Freude am privaten BDSM stark darunter leiden.

Verzweifelte schrieb am 13.09.2023


Ich bin schwanger von meinem Dom, ich kann mir einen solchen Mann aber nicht als liebvollen Vater meiner Kinder vorstellen und bin total verzweifelt. Ich denke ich muss unsere Ds Beziehung beenden und werde das Kind allein aufziehen.


Antwort auf diesen Kommentar

Auf Nachfrage: Wir treffen uns nur für BDSM und unternehmen sonst nichts.

 

Nur weil jemand in Sessions konsequent, streng und hart ist, kann er dennoch ein liebevoller Partner oder auch Vater sein. Die Art wie man sich in einer Session verhält lässt nur sehr bedingt Rückschlüsse auf das Verhalten außerhalb einer solchen Session zu. Solange dir die Schwangerschaft noch nicht anzumerken ist, hättest du nun noch die Möglichkeit andere Seiten von ihm zu erkunden. Vielleicht ist er außerhalb der Session ganz anders und auch wenn du dir keine Beziehung mit ihm vorstellen kannst, würdest du deinem Kind so vielleicht einen tollen Vater und dir eine wichtige Unterstützungsperson vorenthalten. Wenn jemand als Vater aber inakzeptabel für dich wäre, dann kann ich es verstehen, wenn man das Kind verschweigen würde. Du hast nun Verantwortung für ein neues Leben und es obliegt derzeit dir, wie du damit umgehen wirst. Du kannst es wegmachen lassen (würde ich mir gut überlegen, viele bereuen diesen Schritt später aber es gibt durchaus auch Gründe das zu machen), den Nachwuchs allein oder mit dem Vater großziehen. Wenn der Vater halbwegs OK ist (du musst deswegen nicht mit ihm eine normale Beziehung eingehen) dann wird er dich nicht nur finanziell, sondern auch mit Taten unterstützen und für euer Kind da sein. Es stehen nun viele Entscheidungen an. Ich drücke ganz arg die Daumen und hoffe, du hast ein oder zwei offene Ohren in deinem Umfeld die dich unterstützen können.

 

Anfrage 3 aus September 2023 schrieb am 13.09.2023


Ich bin in einer glücklichen Beziehung mit einem Mann der sexuell nicht dominant ist. Ich habe extra deswegen einen Herrn gesucht, mit dem klar war, dass es keinen Sex gibt. Runterholen war ok, sich reiben auch aber eindringen in eine Körperöffnung mit seinem Schwanz war klar als Tabu definiert! Das habe ich meinem Ex-Herrn von Anfang an gesagt, er hat gesagt, dass er dieses Tabu akzeptieren kann. Leider bin ich im Subspace nicht Herr meiner eigenen Sinne und willige in Dinge ein, die ich eigentlich gar nicht will, auch das habe ich ihm gesagt und klargestellt, dass ich definitiv keinen Sex will! Bei der letzten Session hat er mich wirklich gut bearbeitet, ich bin so oft gekommen und war hin und weg, er sagte dann als Belohnung soll will er nun auch kommen und zwar in mir. Er wusste ganz genau, dass ich dazu bei klarem Verstand nie meine Einwilligung gegeben hätte. Da gab ich sie aber, zum Glück hat er zumindest ein Kondom benutzt. Wie ist das eigentlich rechtlich zu bewerten?


Antwort auf diesen Kommentar

Zuerst einmal, du hast alles richtig gemacht. Wer eine Schwäche so ausnutzt kann für die Zukunft kein Dom mehr für einen sein. Rechtlich, puh das kann man nun so oder so sehen, ich denke eine Rechtsprechung wird es zu diesem sehr speziellen Punkt nicht geben. Moralisch ist es auf jeden Fall unterste Schublade! Beim BDSM und Sex hängt ja alles von der Einwilligung ab, diese muss korrekt erfolgen. Man könnte hier sagen, du warst in einem Rauschzustand (ähnlich wie Alkohol oder Drogen) bei dem dir eine rechtswirksame Einwilligung gar nicht mehr möglich war. Ich glaube aber dieses Argument wird nicht halten. Wenn du aus Geilheit zu etwas eingewilligt hast, dass du ansonsten auf keinen Fall getan hättest, hast du zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich eine rechtswirksame Einwilligung gegeben. Zu dem Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs warst du einverstanden und ich glaube ein psychologischer Gutachter wird sich hier schwer tun, mit Sicherheit zu sagen, dass du in einem Zustand gewesen bist, in dem du nicht mehr Herr deiner Sinne warst. Wenn dem doch so wäre, dann hätte es dein Ex Typ aber erkennen müssen, dass da eigentlich ein entgegenstehender Wille vorhanden war, da ihr das Thema mehrfach hattet und auch das Problem mit der Einwilligung im Rausch. Man kann zwar sagen, dass du die Einwilligung im Vorfeld ausgeschlossen hast, aber daraus würde ich nun kein striktes strafrechtliches Verbot ableiten wollen. Es kommt immer wieder vor, dass man voller Lust etwas macht, das einem später unangenehm, peinlich oder gar vollkommen eklig erscheint. Ich glaube eine Staatsanwaltschaft wird diesen Vorfall nicht verfolgen wollen, aber da kann ich mich natürlich täuschen. Man müsste so etwas wie einen vorgelagerten Einwilligungsausschluss annehmen um in Richtung Strafbarkeit zu kommen,

Wenn dich das Erlebnis belastet kann ich dir gerne Hilfsangebote nennen, sofern du das willst. Es tut mir sehr leid, dass dein Vertrauen in dieser Art und Weise durch einen Mann missbraucht wurde und ich hoffe sehr es wird weder für dich, deine Neigung und auch deine Beziehung keine Belastung für die Zukunft darstellen.

 

Anfrage 2 aus September 2023 schrieb am 13.09.2023


Mein neuer Dom sagt, dass alle Subs schlucken, er habe noch nie eine erlebt, die das nicht macht und ist schon seit sehr vielen Jahren dabei. Muss ich als Sub wirklich schlucken, mich ekelt das extrem und ich habe es für ihn schon probiert.


Antwort auf diesen Kommentar

Muss ich XYZ, nein. Nein und nochmals nein. BDSM hat als Grundsatz den Konsens, das bedeutet, beide müssen jeweils in die Handlung einwilligen. Wenn du dich vor etwas ekelst dann willigst du darin nicht ein, wenn dein Partner es dennoch macht fehlt der Konsens und dann ist es kein BDSM sondern schlicht eine Straftat.

Entweder ist dein Dom dumm, weil er nicht zu einer geistigen Transferleistung imstande ist, die jeder Jugendliche schafft (nur weil X Personen Schokoeis mögen, muss nicht jeder Schokoeis mögen) oder er ist manipulativ. Mit seinen Aussagen hat er Druck aufgebaut und drängt dich zu etwas, dass du eigentlich ablehnst. Er redet dir ein schlechtes Gewissen ein, er stellt indirekt die These auf, willst du eine Sub sein (und das scheinst du ja sehr zu wollen), dann musst du auch dieses und jenes machen. BDSM ist bunt und es gibt nicht die perfekte Sub oder das einzig richtig Subverhalten. Stimmen dürfte wohl, dass mehr weibliche Subs schlucken als Frauen dies ohne BDSM Kontext tun. Mehr bedeutet aber nicht alle oder, dass hier eine Pflicht bestünde.

Ich kann bei solchen Doms nicht wirklich dazu raten die Beziehung weiterzuführen. Aber das ist natürlich deine Entscheidung.

 

Anfrage 1 aus September 2023 schrieb am 13.09.2023


Ich habe mich lange mit einer Sub ausgetauscht wir haben uns zu einem Rapegame verabredet das cnc sein sollte. Darüber haben wir intensiv geschrieben, dass sie genau das will. Wir hatten auch zwei Treffen vorher indem wir uns über die Modalitäten geeinigt haben. Wir haben auch viel über BDSM geschrieben und geredet, auch, dass es ein internationales Safeword gibt und das Mayday sei. Das dritte Treffen war dann bei mir und es kam zum Rapegame, während der Session sagte sie mehrfach Nein, Halt, Mayday, aber es war ja als cnc Session geplant und daher ignorierte ich es. Sie hat sich im Vorfeld auch mit zwei anderen Doms über cnc und Rapeplay ausgetauscht und die meinten, dass ein Safeword und ein Abbruch immer möglich ist, auch beim cnc. Nun hat sie mich angezeigt! Es kann doch nicht sein, dass so etwas verfolgt wird, wenn man sich klar auf ein cnc Szenario geeinigt hat und ich habe eine Vorladung von der Polizei erhalten, wie kann ich mich dagegen wehren, das ist doch eine massive Rufschädigung!


Antwort auf diesen Kommentar

Zuerst einmal der wichtigste Rat: Sicher eure Chats und nimm dir einen guten Fachanwalt für Strafrecht und der sollte dich auf die Vernehmung gut vorbereiten! Bei dir geht es gerade nicht um eine Bewährungsstrafe sondern, im Fall einer Verurteilung, um eine mögliche Gefängnisstrafe!

Zu dem was vorgefallen ist, cnc ist in Deutschland nicht legal. Subjektiv magst du gemeint haben, wenn cnc vereinbart ist, darfst du dich über ihren Willen hinwegsetzen, dem war und ist aber nicht so. Du hast also darüber geirrt, was dir erlaubt war und was nicht. Ich glaube aber nicht, dass hier ein rechtliches Irrtumsprivileg ziehen kann, denn unvermeidbar war dieser Irrtum ganz sicher nicht.

Ich weiß, dass man auf einigen Seiten etwas anderes liest oder es schwammig als „umstritten“ beschrieben wird, aber jeder Volljurist den ich kenne (mich eingeschlossen), weiß, dass das Nonsens ist. In Deutschland muss eine Einwilligung immer frei widerrufbar sein. Klar können sich beide darauf einigen, dass es nicht so sein soll, aber das ist dann euer Agreement, was eben nur so lange klappt, solange Sub keine rechtlichen Schritte einleitet.

Erfüllt sein dürfte vorliegend der § 177 Abs. 6 Nr. 1, wegen dem Sex (Mindeststrafe 2 Jahre) und je nach Session kommen dann noch die Absätze 5 Nr. 1 (Gewalt), 7 Nr. 1/2, Absatz 8 Nr. 2a, Körperverletzung, Beleidigung, Freiheitsberaubung, Nötigung, usw. hinzu. Einen Freispruch würde es geben, wenn der Nachweis des fehlenden Konsens scheitert, also man den entgegenstehenden Willen nicht nachweisen kann, was schwer werden dürfte, wenn ihr danach über das Ereignis geschrieben habt und du darauf beharrt hast, dass du das wegen cnc durftest. Die Hoffnung auf eine Bewährungsstrafe, tja dafür müsste alles bis auf die Vergewaltigung unter den Tisch fallen (154/154a StPO) und dann müsste der Richter beim Strafrahmen zudem die absolute Minimalstrafe aussprechen. Um auf das Mindestmaß zu kommen bräuchte es in der Regel ein Geständnis, einen Täter-Opferausgleich und wenn es für sinnvoll erachtet wird auch eine Therapie beinhaltet, im Austausch dafür, dass dem Opfer die Aussage erspart wird und es eine Entschädigung.

Ich bin Zivilrechtler und kann dir da nicht sagen, wie wahrscheinlich es ist. Bei einem geständigen Täter, der Reue zeigt, sich entschuldigt, einsichtig ist und von sich aus ein angemessenes Schmerzensgeld zahlt, würde ich auf 2 Jahre auf Bewährung entscheiden, sofern mir das rechtlich möglich ist.

Immerhin bei der Schuldfrage, also einem Punkt bei dem es um die Höhe der Strafe geht, sollte (sofern der/die Richter/in das auch so sieht) die Einwilligung Einfluss haben und das Strafmaß deutlich reduzieren, denn bei cnc finde ich, geht der devote Part bewusst auch das Risiko ein und wenn es schiefläuft ist es für mich etwas anderes als bei einer unabgesprochene Vergewaltigung. Der Handlungsunwert ist in diesem Fall ein ganz anderer als bei dem Fall den der Gesetzgeber vor Augen hatte. Dennoch kann sich kein Dom auf eine rechtlich illegale Vereinbarung berufen um komplett straffrei zu bleiben. Wenn ich cnc betreiben will, dann muss ich mich informieren, ob das in meinem Land geht (mir fällt übrigens kein Land ein, bei dem das legal wäre), auch muss ich mich versichern, dass die andere Seite sich genau darüber klar ist in was sie einwilligt (um das Risiko zumindest etwas zu minimieren) und dann muss es auch klar sein, dass die Person psychisch stabil und reif genug ist um mit dem Erlebnis klarzukommen. Wer das alles im Vorfeld gründlichst klärt, dem kann man keinen moralischen Vorwurf machen, selbst wenn es dennoch nach dem Gesetz strafbar ist. Was davon gemacht wurde weiß ich nicht, was aber gut ist, du hast schriftliche Nachweise, dass ihr beide das wolltet und ihr euch darüber intensiv ausgetauscht habt.

Ich glaube dieser Vorfall ist kein Einzelfall. Auch mir ist aufgefallen, wie sehr in den letzten 10 Jahren Begriffe ausgehöhlt oder umgedeutet wurden. Wenn früher von cnc geredet wurde, kannte jeder die Definition und so gut wie keiner wäre auf die Idee gekommen die abzuschwächen. Es scheint aber ein schlechter Trend zu sein, dass sich Leute gerne mit cnc, Debris, TPE Begriffen schmücken ohne den Inhalt dieser Begriffe wirklich zu verstehen. Wobei sich Definitionen auch ändern können, die alten BDSMler haben kein Recht darauf, dass immer alles beim Alten bleibt. Ich selbst habe mal Brats als Tabu definiert, wenn ich aber sehe, wer sich heute alles als Brat bezeichnet, muss ich sagen, das sind zum Teil nur leicht renitente Subs, die bei der richtigen Führung schnell handzahm werden. Daher müssen Definitionen immer hinterfragt werden, wenn man sich nicht ganz sicher sein kann, über eine gemeinsame Grunddefinition zu verfügen. Vielleicht ist mir durch das Tabu Brat in den letzten Jahren ein spannender Kontakt entgangen, damit kann ich aber leben. Wenn ich mir aber vorstelle, dass durch eine unterschiedliche Definition von cnc eine Bewährungsstrafe oder gar eine Gefängnisstrafe zustande kommt, ist das eine ganz andere, teilweise stark lebensverändernde, Maßnahme.

 

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