Anfängerinnen, mit denen ich Kontakt habe, meinen oftmals, sie seien weniger Wert, weil sie noch keine Erfahrung hätten. Ich finde diese Denkweise sehr bedauerlich, denn wer sich selbst einen geringen Wert zuweist, wird bei seiner Partnerwahl ebenfalls geringe Ansprüche an den Tag legen. Gerade unerfahrene Subs scheinen bei Dummdoms sehr beliebt zu sein, kann man ihnen doch noch sehr viel erzählen und als „so ist das eben“ deklarieren.

Um den Jungfrauen zu zeigen, wie andere ihren Status bewerten, will ich gerne einen kleinen Einblick in meine persönlichen Ansichten zum Thema Jungfräulichkeit gewähren:

„Vorteile“ einer Jungfrau
Man(n) ist der erste, niemand hat diese Frau vorher schon einmal auf diese Weise erlebt, berührt/besessen/benutzt/liebkost etc.. Dieser Mann kann sich als Entdecker/Eroberer fühlen, der in ihrem Leben eine einmalig zu besetzende Rolle spielt. - Der erste sein zu dürfen, ist ein besonderes Geschenk, das eine Frau nur einmal machen kann. - Eine Jungfrau ist unbeschrieben wie ein weißes Blatt Papier, die ersten Zeilen werden die Richtung der Entwicklung maßgeblich bestimmen. - Jeder Mensch hat andere Vorlieben und Partner in einer Beziehung stellen sich darauf ein. Was einem Ex gefallen hat, muss dem aktuellen noch lange nicht gefallen, eine Jungfrau ist dahingehend noch gar nicht geprägt, so kann ich ihr genau zeigen, was ich mag und es besteht keine Gefahr, dass sie in eine alte Routine zurückfällt.

„Nachteile“ einer Jungfrau
Eine Jungfrau braucht oftmals mehr Zeit, denn sie hat viele Fragen und ist unsicher. - Bei einer Jungfrau wird nicht alles gehen, da sie selbst noch nicht ihre Grenzen kennt und man diese kaum binnen Stunden ausloten kann. - Jemanden zu entjungfern bedeutet, eine gewisse Verantwortung zu übernehmen. - Mit einer Jungfrau muss man das Spiel langsamer angehen. Eine sexuelle Jungfrau übt auf mich einen extrem großen Reiz aus, wobei ich diese Erfahrung erst zweimal in meinem Leben genießen durfte. Eine Jungfrau gilt als reines Wesen und Sex ist schmutzig. Mit diesem Bild vor Augen ist die Erklärung offensichtlich: Was ist am schönsten zu besudeln, natürlich etwas, das vollkommen rein ist… Ich glaube, diese Metapher und der Gedanke, der erste zu sein, ist das, was mich an einer Jungfrau so fasziniert. Jemand, der zwar schon Sex hatte, aber sich noch nicht im Kontext BDSM ausgelebt hat, ist zumindest in dieser Hinsicht dann auch noch rein und auch hier übt die Entjungferung auf mich einen großen Reiz aus. Der Reiz, der erste zu sein, der sie benutzt, dessen Sperma sie schluckt usw. ist eben ähnlich – aber nicht ganz vergleichbar – mit dem der sexuellen Jungfrau. Eigentlich kann man aber mit fast jeder Partnerin noch neue Dinge entdecken und irgendwie ist doch jede Grenze, die gemeinsam überschritten wird, eine Entjungferung. Grundsätzlich ist der Faktor Jungfrau bei mir in Partnerwahl aber nicht erheblich. Sympathie, Charme, Intellekt, Neigung, Aussehen und Aufgeschlossenheit zählen bei mir viel mehr, denn der Grad der sexuellen/BDSM-Erfahrungen. Viel entscheidender als meine (zugegeben nicht schwache) Lust an einer Jungfrau finde ich aber, dass sich eine unerfahrene Person sehr genau anschaut, in wessen Hände sie sich da begibt. Für die Jungfrau geht es um viel mehr, sie wird durch diese erste Erfahrung geprägt und dies kann sehr positiv aber auch negative Folgen haben.