007 N&K

Weiterführung einer Gedicht-Reihe, beruhend auf Geschichten aus dem Manga Nana & Kaoru

 

 

Mit dem Seile auf der Haut, schnürt's sich eben um den Korpus.
Schlingengleich, unter'm üppig Ansatz, geht's geschwind, auf und nieder, 
zurück zum Rücken, auf der Haut, und immer wieder,
das Geflecht, im Sinne derer - nach Gutdünken - doch gewissensschwerer Andacht.
Führ' das Seile nicht nur flüchtig - musst sie fühlen, sie begleiten,
musst sie fassen, unterstützen und verfolgen - niemals aus den Augen lassen...

Momentan dem Trieb ergegebn, darf es dir nicht weiter Nützen,
musst sogar dagegenstreben und sie vor dir selber schützen.
Doch halt ein, zu weit gegriffen, ist's der ersten Stund so beider - 
überfordert noch und hastig leider.

Viel zu schnell geraubt den Atem - wohl dem Kiesel, auch dem Werker -
eigen Leitsatz so verraten - erdichtet ward sonst immer stärker.
Vorher die Regel ausgemacht; zum Dienen nur befohlen ihr,
der Weile Länge Zeit verbracht, gestanden ihm die Heme schier.
Letzten Endes nun doch erschlossen - der Fremde gar denn möglich sei -
nicht vor der Zeit dahingeflossen, doch g'wünscht sich selbiges herbei.

Darum gewidmet dann soeben - zur Führung einer Hand gereicht -
und schreitet bei durch's Zimmer leicht, am Bett vorbei, zum Spiegel neben,
als mit der Hand darüberstreicht und schließlich posiert unerreicht.
Denn bietet sich dem Augenschein, die Doppelung darin so rein.
Zählt was gefällt im Augenblicke, auch wenn besteht, dass er sie... gern hat,
greift, ihr die Hüfte, nach dem Stricke und lugt stillschweigend auf sein Merkblatt.

In einer Höhe auf Zeh'nspitzen, schaut hinterrücks ihr ins Gesicht -
darauf die Stille dabei bricht - denn bringt sie dadurch gar zum Schwitzen,
bis des Double Augen blitzen.
"Begehrenswert Deine Erscheinung; So leicht beengt, in Masch' gezwängt.
Dies nur am Rand ist meine Meinung; nach Dir sich jeder Kopf verrenkt."

Im Stand das Blut ins Haupte schießt - die Backen herzzeitlos so weit.
Geniert sich häufig, doch nicht immer - zum Ausholen sie bereit.
"Was gibst von Dir kleiner Wicht, bist etwa der Lage Herr?!
Gewahr Dir Deines Standes sei, sollst unbegehren, wie vorher."

Die Hand an' Scheidepunkt gelangt, streut's hell's der Körpermitte,
verteitelt Druck im rechten Stand, als wär' es seine Bitte.
Des Seiles Wirkung ungebrochen - soweit dem Träger eingeschränkt -
beim ziehend Strecken so geflochten, dabei die Glieder störfrei sie lenkt.

"Geiler Bock, perverses Schwein! Ist Bondage dies was Du so nennst!?
Einzig an mein Leib Du denkst und es mir die Kräfte raubt."
"Nun, so ist es, wie Du klagst! Doch der Weisung folg' ich nur,
einzigst Deiner Partitur, ausgeschöpft auf weiter Flur.
Ach, und was das Schwein betrifft in mir; pack' an Dein eig'nes Näschen Dir.
Wer ausführ'n sich lässt mit Sripp' und Kollier, ist nicht besser als's erwähnte Tier."

Drauf ihr Mundwerk in Lethargie, 'tönt stumm der Erkenntnis Melodie.
Auf dass dem Richter mal gelegen, legt an ein' Mantel ihr so eben.
"Ach, schau an, wie wundersam!?" Stillfragend das Liebchen daneben.
"So der Schnur die Sicht, darauf nahm, kannst auch nach draußen Dich begeben.
Zwar unentdeckt, doch in aller Munde, zuckst schnell Du Dich wunde um Runde."

«Begeben nach Draußen mich eben? 'Fesselt so eng wird Aufseh'n doch 'regen!
Auf die Straße im Aufzuge diesem? Wird's mir gewiss bläuen - auch büßen?»
"Doch wer glaubt's, nicht etwa Du?! Dafür ein Mangel an Zeit es misst.
Bist etwa enttäuscht, nanu?!" "Blödsinn! Befreit der Sinne mir ist.
Und eines ich will sagen Dir; Bitt' Dich, bitte, nicht vor Licht.
Auf Rampe ra~st das Herze mir, so möcht' ich's um's Verleben nicht!"

"Nun gut, wie es dem Gör beliebt. Dem Zwecke Dir zum Schutze dien',
mit aller Kraft wohnt inne mein, für Dich bin ich doch hier allein."
Treu blickt auf, durch's Haar recht klein, offen starrt sie leicht bedrückt.
"Wie dem auch sei, da fällt mir ein...! Warte hier, bin gleich zurück!"

   KNARR!

Vorerst das Herz ganz autonom. Wägt ab der Mühe rechten Lohn.
Denn ist der Werker nicht zugegen, besteht kein Grund zu tun verlegen.
Kundschaftet Werke in aller Ruh', schafft Riege im Widerscheine zu.
'Spiziert den Körperbau und die Kontur, den Strich, den Wuchs und die Statur.

«Verläuft die Bahn nach seinem Blicke, dem Stoffe Wege auf meiner Haut,
gezielt bei Rührung stößt per Stricke, all' wichtigst Punkte sinnt vertraut.
So weckt durch all dies' Prozedur', mir existent stets die Figur,
im Geiste mein, wie auch beim Mann, Begehrlichkeit erregen kann.»
Die Form verzerrt, ihr so bewusst, selbst das Gefühl mit viel Genuss,
erkennt schlussendlich und kommt zum Schluss, "Bondage ist irre! Fortan ein Muss."

   DING, DONG!

...Stört an der Tür von Drauß' die Glocke schrill, der eig'nen Welt reißt raus - vorher so still.
«Er kann's nicht sein!? Weshalb sollt' läuten er?! Das Herze mein, in Not, auf Last so schwer.
Und hallen sie wider in meinem Hause, die Störenfriede ohne Pause.
Gewahr es ihnen wart gegen meiner! Kein Trumpf verblieben, hilft mir nicht einer?»
"Sogleich der Herr, die werte Dame?! Wacht bisschen mehr, wenn ich's doch sage.
Bin auf dem Wege Sie zu empfangen, bedarf's der Pflege, nur nicht verzagen."

«Mir das Seile immernoch, reibt es stetig auf der Haut.
Zusehr ist's geschnürt jedoch, abzulegen mir nicht erlaubt.
Sodann kommt, wie schon vorher - nur nun mir gelegen -
deckt der Mantel einmal mehr, damit kein Verdacht sie hegen.»

Präpariert, wie dann beschrieben, schreitet vor zur Türe her,
doch dann wandelt nach belieben und reibt dabei noch viel mehr.
«Mich verlassen meine Stärke, als ich die Tür geöffnet sah,
und benommen ich anmerke», "Grüß Euch den Gast!? Wer ist denn da?"

"Zurück den Gruß ich schicke Dir. Erkennst mich nicht, ich bin es doch!?"
"Ach, du bist's Lotte! Was suchst Du hier? Zu später Stund' auf Trab Du noch?!"
"Ich bin in Not, brauch' Hilfe Deine - Weißt sicher noch, ist Dir bekannt?
Nötig ist ein Präsent, das seine - Daher bin ich zu Dir gerannt."

"Doch schau an, so wie ich sehe, den Mantel hast'D' bereits am Mann!
Darum lass's geh'n, denn in der Nähe, dort hiesig Einkaufen man kann."
Und hiermit, die Lotte, führt sie an der Hand, verfährt mit ihr nach belieben,
als dann geschwind in ihrem Zustand, hetzt weiter ins Fleisch ihr der Riemen.

«Oh weh, was tun?! Nun ich, die bin in Not! So scheuert es mich doch wie verrückt,
bis zum Basar bin glatt ich so rot und für aller Tage Ende beglückt.
Und wo denn nur ist der Mann vom Fach!? Nicht da, sobald als er wird gebraucht!
Wenn weiter bedrängt, werd' ich noch ganz schwach und wähn' mich aller Kräfte beraubt.»       

   DING, DING, DONG! 

Da steht er nun, gar ohne Schimmer, der Fesselmeister - so selbst ernannt.
Zuverlässig! Doch dies nicht immer. Darum nach jenem Rüstzeug gerannt.
"Nanu, seit wann die Tür verschlossen?! Und Läuten auch trägt keine Frucht!?
Womöglich ist sie mir verdrossen und augenblicklich auf der Flucht?!"

"Ach was, zusammenreim ich mir zu viel, ganz sicher sie nur befangen,
denn unser beider großes Ziel, Macht über ist es zu erlangen.
Doch was ist das?! Sie auf den Straßen? Mir nicht nur schlicht der Kopfe leer?
Eben noch in Stube wir saßen, doch sofort ich muss hinterheeer..."

Noch lange nicht der Ende Zweck,
versichert Euch, Ed van Schleck


Anhand von Nana & Kaoru (Band 1, Kapitel 8) habe ich obiges Gedicht neu interpretiert und verfasst. Dabei habe ich mich sehr genau an den vorhandenen Handlungsstrang der SM-Komödie gehalten und bin nur geringfügig und ab und an davon abgewichen oder habe eigene Ideen zum Handlungsverlauf beigesteuert. Dieses Gedicht dient lediglich zur Unterhaltung und hat keinen Bezug zu meiner Person - leider, wie ich anmerken muss.


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    Ed van Schleck
    Bin zwar völlig, unerfahren, in Praxis 'ruchter, Spielerei, nötig halt' ich's, jedoch zu wahr'n, jene Themen, 'künden frei, und Dir, dem Leser, angedeih'n, in Form vorrangig, hier zum Reim.
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  •   Vicky Vanilla schrieb am 02.11.2014
    Eine nette Geschichte, Ed, besonders das Ende. Überhaupt eine gute ... [mehr]