Einlauf (nicht von einem Arzt erstellt)

Einläufe sind gerade im Bereich von Klinikspielen sehr beliebt. Hierbei wird Flüssigkeit meist anal eingeführt, dies kann aber auch vaginal geschehen. Dabei kann die Vagina aber im Gegensatz zu dem After nur sehr begrenzt Flüssigkeit zurückhalten, der Kontrollverlust wird in diesem Fall häufig als erniedrigende Komponente empfunden.
Es ist von Vorteil, wenn die jeweilige Flüssigkeit in etwa Körpertemperatur aufweist. Vor den beliebten Weineinläufen ist zumindest zu warnen, denn der Alkohol gelangt durch die Darmwände viel schneller ins Blut. Die Menge von einem Glas Wein oral „eingenommen“ hat viel geringere Auswirkungen als eines anal zugeführt.
Mir wurde netterweise ein von BDSMlern mit medizinischer Ausbildung geschriebener Artikel zur Verfügung gestellt. Wer einen Einlauf wirklich durchführen will, sollte diesen Text auf jeden Fall lesen.

Medizinisches zum Thema Einlauf

1. Allgemeines

Um das 16. bis 17. Jahrhundert herum war die Verabreichung des Klistiers ein alltägliches Mittel, um sich zu reinigen. Ärzte sahen den Einlauf als Heilmittel bei allen möglichen Krankheiten - von A wie Akne bis Z wie Zahnschmerzen.

Bis weit ins 20. Jahrhundert wurde dies auch praktiziert. Darüber hinaus war der Einlauf eine Art von Bestrafung bis hin zur Folter. Nach wie vor schwören Naturheilkundler bei Behandlungen verschiedener Krankheiten auf den Einlauf.

Ich möchte aber hier nicht weiter darauf eingehen, das würde den hiesigen Rahmen sprengen. Erst ab ca. den 70er Jahren wurde der Einlauf auch bei (BD)SMlern immer beliebter. Wer mehr über die Geschichte des Einlaufs lesen möchte, der sollte sich einfach mal im Netz umsehen; es gibt mit Sicherheit viele schon vorhandene Artikel.

2. Es gibt verschiedene Arten von Einläufen

2.1 Klistier (Klysma)

Bestandteile: Wasser, Natriumbenzoat, das Klysma ist salinisch. Meist in der Größe von 135 bis 200 ml. Gibt es in der Apotheke zu kaufen als Fertigklysma; kostet pro Stück ca. 1,50 bis 3,00 €. In der Medizin dient es der Behandlung von Verstopfung sowie der Darmentleerung vor diagnostischen und operativen Eingriffen. Es reinigt den Enddarm, was vor analem Sex von Vorteil ist.

2.2 Reinigungseinlauf

Es wird eine große Menge Flüssigkeit in den Darm mittels Irrigator und Darmrohr eingebracht. Die Flüssigkeit besteht aus Wasser (oder dünnem Kamillentee), das handwarm sein und auf 1000 ml mit 9 g Kochsalz (es wird eine 09%ige Lösung damit hergestellt) sowie mit 20–40 ml Glycerin angereichert sein sollte. Wer sich nicht an die vorgegebene Menge Salz halten kann (z.B. weil keine Waage vorhanden ist), sollte besser auf die fertigen Klistiere zurückgreifen. Zu viel Salz kann Schäden verursachen!

Die in den Darm einzubringende Menge sollte bei ungeübten Personen 500 ml und bei geübten Menschen 1000 ml nicht überschreiten. Die absolute Obergrenze liegt bei 1500 ml. Andere Zusätze wie Alkohol, Urin, Gewürze etc. gehören auf KEINEN Fall in die Spülflüssigkeit! Bei chronischer Verstopfung kann man noch leichte Abführmittel, die man in der Apotheke kaufen kann, hinzufügen. Es ist unbedingt auf die Dosierungsanleitung zu achten - sie muss eingehalten werden.

2.3. weitere Einläufe,

die für (BD)SMer eher uninteressant sind, aber zumindest genannt werden sollten: hoher Einlauf, Hebe-Senk-Einlauf, Irrigation und die orthograde Darmspülung.

3. Nebenwirkungen

Austrocknungserscheinungen, Müdigkeit, allergische Reaktionen der Haut wie Hautausschlag, Völlegefühl, Blähungen, Durchfall, Bauchkrämpfe, Erbrechen, vorübergehende Erhöhung der Phosphatkonzentration im Blut, häufige, dünnflüssige Stuhlentleerungen, Verstärkung der Darmträgheit, Hautreizungen im Analbereich, Blutdrucksenkung bis zum Kreislaufzusammenbruch, Wasser- und Elektrolytverluste. Hier sei insbesondere der Kaliumverlust genannt, der Störungen der Herzfunktion und Muskelschwäche, vor allem bei gleichzeitiger Einnahme von bestimmten Herzmedikamenten, Entwässerungsmedikamenten und Glucokortikoiden verursachen kann. Es kommt zur Verzögerung der Kohlenhydrataufnahme, was blutzuckerspiegelsenkend ist. Weiter kann es zu einer Azidose kommen (wenn der pH-Wert im Blut unter 7,35 liegt; es folgt die Übersäuerung des Körpers.

WICHTIG: Die Wirksamkeit der Pille (zur Verhütung) kann aufgehoben werden! Die Medikamentenwirkung von Lithium, Antiepileptika, Eisenpräparaten, Zink, Insulin und Schilddrüsenhormonen kann verzögert oder aufgehoben werden.

4. Grundsätzlich darf ein Einlauf jedweder Form NICHT gemacht werden bei:

- Allergien auf Natriumdihydrogenphosphat - entzündlichen Darmerkrankungen - Blinddarmentzündungen, Blinddarmreizungen - Bauchfellentzündungen - Magengeschwüren und Magenschleimhautentzündungen - Blutungen im Magen- Darmbereich - Hämorrhoiden - Verengungen im Magen-Darm-Kanal - Darmverschluss oder auch Neigung zu Darmverschlüssen - krankhaft veränderten Enddarmerweiterung - Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes - Nierensteinen, schweren Nierenfunktionsstörungen - Blasenentzündungen - Entzündungen der Eierstöcke oder der Gebärmutter - Schluckstörungen sowie Erkrankungen, die mit einer eingeschränkten Flüssigkeitsaufnahme oder einer deutlichen Erhöhung des Natriumspiegels einhergehen - Zuckerkrankheit - Schwangerschaft - Einnahme von bestimmten Medikamenten (siehe unter Nebenwirkungen).

5. Durchführung

Um eine Verkleisterung des Darminhalts zu vermeiden, muss während des Einlaufs reichlich Flüssigkeit getrunken werden. Irrigator und Schlauchklemme oder Fertigspüllösung im Einmalbeutel bereitlegen, Spüllösung zubereiten: 1 Liter körperwarmes Wasser (36° C) + Glycerin 20-40 ml und 9 g Kochsalz. Darmrohr mit Vaseline einfetten und das Schlauchsystem luftleer abklemmen. Die Irrigatorhöhe sollte ca. 0,5 m höher sein als der zu Behandelnde. Dieser sollte auf der linken Seite mit angewinkelten Beinen liegen. Sodann Darmrohr mit leichter Drehung und ohne Kraftaufwendung ca. 5 cm bis maximal 10 cm tief einführen. Bei Widerstand sofort das Darmrohr zurückziehen - es besteht Perforationsgefahr! Schlauchklemme öffnen, die Hälfte der Flüssigkeit einfließen lassen, kurz pausieren und den Rest der Flüssigkeit einlaufen lassen. Für Ungeübte sollten mit je 500 ml Spülflüssigkeit zwei Spülvorgänge durchgeführt werden. Das reicht für einen Anfänger voll und ganz aus. Der zu Behandelnde sollte die Flüssigkeit nur so lange in sich behalten, wie er kann. Die 10-Minuten-Grenze nicht überschreiten!

Bei Komplikationen bitte unbedingt einen Arzt holen; grundsätzlich kann bei jedem Eingriff eine lebensbedrohliche Situation entstehen!

MERKE: Jeder Eingriff am Körper des Menschen stellt ein Risiko dar und kann Nebenwirkungen haben. Tritt eine der genannten Nebenwirkungen auf, wird die Anwendung umgehend abgebrochen!


Ich habe ganz bewusst die Durchführung des Einlaufes an die letzte Stelle gestellt, weil ich der Meinung bin, dass man alle Gefahren und Risiken kennen muss, um sich an eine medizinische Handlung heranzuwagen.

Medizinisches zum Thema Einlauf copyright by babett (SZ-Nr. 119715) für den SZZ SMHELP

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