Mythos Lilith (38)

Stell dich bitte kurz vor:

Mythos_Lilith, 38 Jahre


Seit wann reizt dich BDSM, gab es einen Auslöser?

Seit ca. 5/6 Jahren. Habe damals in Berlin einen Mann kennengelernt, der sich durch die Art mit mir zu sprechen und mit mir umzugehen sehr von dem unterschied, was ich bis dahin kannte. Er war Dom und wir blieben nach meiner Rückkehr noch per Telefon in Kontakt und er führte mich, bis er seine "Stute" fand, ganz leicht ins BDSM ein.


Was genau reizt dich an dem sehr weiten Feld BDSM?

Die Individualität, das Fantasievolle, die Vielfalt, meine Emotionen und wenn ich sehr ehrlich bin, das, bis zu einem gewissen Grade, Abgeben von Verantwortung und Planung in gewissen Stunden und Momenten.


Falls du BDSM inzwischen auslebst: Hat sich „dein“ BDSM im Lauf der Zeit verändert?

Ja klar.


Welchen Stellenwert hat BDSM für dein Leben und für deine Beziehung?

Unterschiedlich. Zur Zeit einen sehr geringen, das aber eher unfreiwillig. Meine Neigung bestimmt zwar nicht mein Leben, obwohl das so auch nicht ganz stimmt, denn meine innere, devote Seite macht sich durchaus auch mal in Situationen bemerkbar, die nichts mit BDSM zu tun haben, aber es ist schon ein Teil meiner Persönlichkeit.


Wie lebst Du BDSM in deiner Beziehung aus, beziehungsweise wie würdest du es ausleben wollen?

Zur Zeit lebe ich es in meiner Beziehung nicht aus. Wie ich es ausleben wollen würde, finde ich schwer, so pauschal zu beantworten. Es sollte halt einen Teil der Beziehung ausmachen, ein gemeinsames Interesse sein, welches man zusammen erweitert. Ein Miteinander. Ein Vergnügen, Genuss, Spaß, Lust.


Gab es eine ganz besonders intensive, lustige, oder auch nur ungewöhnliche Situation in deinem Leben, die einen BDSM-Kontext hatte?

Sicherlich, ein Glück auch mehr wie nur eins ;o)

Ein Expartner von mir war ein konsequenter Mensch, ich betone das, weil mir meistens Männer begegnen, dessen Lieblingssatz zu sein scheint: "Eigentlich hätte ich ja gerne das und das gemacht…" Dieser Mann aber stand im BDSM Bereich zu seinem Wort.
Einen Tag haben wir uns in die Black Flat eingemietet und ich war den Tag schon etwas frech und keck, was ihn etwas nervte. Ich sollte mich für den Abend zurecht machen und als ich fertig angezogen war, verband er mir die Augen, fixierte mich samt Spreizstange zwischen Beinen und Armen auf der Schaukel und erklärte mir, dass wir heute Abend noch Besuch bekommen würden.
Kurz darauf klopfte es an der Tür und ich hörte, wie mein damaliger Freund mit einem Mann redete, ihn rein bat und ihm was zu trinken anbot. Der Unbekannte wollte gerne ein Bier, welches wir nicht im Haus hatten und mein Ex erklärte sich bereit, gleich zum nächsten Kiosk zu gehen und welches zu besorgen.
Vorher führte er diesen Mann zu mir, sagte: "Das ist also A., von der ich dir schon erzählt habe. Heute war sie recht keck und frech und ich habe da noch so einiges mit ihr vor."
Der Fremde kam zu mir, beugte sich über mich, sagte: "Hallo A., ich bin der P." Ich nahm den Duft seines Aftershaves war, murmelte ein höfliches "Hallo", da entfernte er sich auch schon wieder. Mein Ex verabschiedete sich und ich hörte wie jemand die Tür öffnete und ging.

Plötzlich spürte ich Hände an meinen Beinen. Ich muss dazu sagen, ich bin sehr monogam und mag es überhaupt nicht, mich von fremden Männern anfassen zu lassen. Erst reagierte ich noch betont cool auf die immer mehr werdenden Berührungen, auch als er sich über mich beugte und ich wieder seinen Duft in der Nase hatte und er mich an meinem Busen berührte, aber als er dann zwischen meinen weit geöffneten Beinen stand und ich hörte, wie er Anstalten machte, seine Hose zu öffnen, bin ich völlig durchgedreht.
Ich habe so wild an meiner Stange gezerrt, dass ich den gesamten Karabinerhaken verbogen habe und mir die Stange auf den Kopf fiel. "Autsch" Der Fremde kam zu mir und versuchte, mich zu beruhigen und ich brauchte eine ganze Weile, bis ich begriff, dass mir die Stimme bekannt war und dass es die ganze Zeit mein Ex gewesen war, der mich berührt hatte.
Mein Ex hatte nämlich, während ich unter der Dusche war, bei dem Vermieter der Wohnung angerufen, ihn gebeten, ihm zu helfen, mir eine Lehre zu erteilen. Er sollte sein Aftershave mitbringen und so tun, als wenn er anstelle meines Freundes in der Wohnung geblieben ist. Mein Ex machte sich dann das Aftershave auf die Haut und los ging es mit seiner Idee.


Hast du mit deiner Neigung gehadert? Wenn ja, warum und wie bist du damit umgegangen?

Klar habe ich das und hin und wieder tu ich das auch noch heute. Ich bin keine SMlerin, sondern meine Neigung geht wirklich in Richtung D/S, dazu kommt, dass ich meine Sexualität nicht mit meiner Neigung in Verbindung bringe, das alles zusammen macht es für mich unendlich schwierig, einen dominanten Mann zu finden, der seine Dominanz nicht darin sieht, eine Frau sexuell zu benutzen, wie er will und/oder meint dominant zu sein, weil er ihre körperliche Lust kontrolliert.
Weil aber die meisten ihre Neigung im sexuellen Bereich ausleben und ich mich stark davon distanziere, habe ich natürlich oft mit mir gehadert, ob ich wirklich devot in dem weit verbreiteten Sinne bin. Inzwischen steh ich zu meiner, vielleicht etwas ungewöhnlichen Art und kann mich gut damit arrangieren, wenn ich von einem Top viele Fragezeichen bezüglich meiner Neigung entgegen gebracht bekomme.


Welche Erfahrungen hast du mit der Partnersuche gemacht?

Dass sie sehr schwierig ist und noch schwieriger, wenn du deine Neigung in der Beziehung untergebracht haben möchtest


Was bietest du und was erwartest du von deinem Partner?

Ich biete mich *lacht* eine sehr facettenreiche Frau, mit der man(n) frivol wie elegant ausgehen kann, die sehr neugierig und interessiert am Leben ist, sehr lustvoll, begeisterungsfähig und vor selten etwas schwarz weiß sieht. Erwarten tu ich von meinem Partner, dass er mein Fels in der Brandung ist, Freund Geliebter, Partner, Top in einem. Er sollte bereit sein, sich mit mir auseinanderzusetzen und meine Bedürfnisse akzeptieren.


Was ist dir an deinem Partner am wichtigsten?

Siehe oben und dass er sich in sich selbst sehr sicher fühlt (zumindestens die meiste Zeit).