Fünf Tage lang war eine Frau bei mir zu Besuch, die noch keinerlei BDSM Erfahrung hatte. Am Samstagabend war der Kühlschrank bereits ziemlich leer gefuttert, so dass ein Einkauf vonnöten war.
Da ich einige Wochen zuvor ein paar stählerne Liebeskugeln gekauft hatte, wollte ich diese nun noch schnell ausprobieren und bevor wir gingen, führte ich sie bei ihr ein.
Außerhalb der Wohnung, also im öffentlichen Raum, dachte sie wohl, sie könne jetzt endlich besonders frech werden. Ein Verhalten, das sie sich in meiner Wohnung nicht getraut hatte. Was sollte ich tun?
In der Öffentlichkeit sanktioniere ich nicht sichtbar, denn niemand kennt die besonderen Umstände. Ich hätte mir ihre Hand schnappen und meinen Daumennagel in die Handinnenfläche drücken können. Dies ist recht schmerzhaft, aber mitbekommen tut eine solche Handlung zum Glück niemand.
Meine Idee war dann aber doch noch etwas gemeiner: Ich erzählte ihr, dass die Kugeln magnetisch seien und sie damit, sobald sie die Kasse durchquert, den Alarm auslösen würde.
In ihren Augen war der Schrecken deutlich sichtbar. Was sollte sie auch tun? Sich mitten im „Real“ (so heißt der Markt) ausziehen und die Kugeln entfernen? Nein, das wollte sie nicht und zudem hatte ich ihr dies sicherheitshalber auch verboten.
Ihr Gang veränderte sich, wahrscheinlich im vermeintlichen Wissen, was da in ihr schlummert. Sie wurde sehr aufgeregt, sprach nur noch, wenn ich sie etwas fragte und nach einem langen (die Anspannung sollte noch etwas gesteigert werden) Einkauf kamen wir endlich zur Kasse.
Ihre Angst, durch den Kassenbereich zu gehen, war spürbar. Was sollte sie auch tun, wenn der Alarm losgeht? Die Erklärung „Liebeskugeln“ wäre wenig glaubwürdig und für sie sehr peinlich gewesen. Also blieb sie im Kassenbereich noch vor den Detektoren stehen.
Da es nur Frechheiten waren, die sie in diese Situation gebracht hatten, erlöste ich sie nach einer halben Minute und sagte ihr, dass die Kugeln nicht magnetisch seien. Ihre Erleichterung war sofort spürbar und die nächsten beiden Tage war sie ein wirklich sehr braver Besuch.
Während meines Studiums an der Uni verbrachte ich mehr Zeit in den Cafeten, denn in der Bibliothek. Direkt neben der Jurabib, in der ich eigentlich hätte sein müssen, lag der Bereich der Psychologen.
So lernte ich sie bei einem der vielen spontanen Kaffeepausen kennen. Wie meist, gab es keinen freien Tisch und so konnte man sich aussuchen, zu wem man sich setzt.
Mein Blick fiel auf eine Frau in meinem Alter, groß, mittelange blonde Haare, blaugrüne Augen und einer zierlichen Statur. Im Gespräch stellte sich heraus, dass wir zwar gleichaltrig waren, da sie aber fleißiger war, hatte sie ihr Studium bereits beendet und schrieb nun an ihrer Dissertation.
Von da an trafen wir uns öfter in der Cafete zum Plaudern und da sie ihre Dissertation über das Thema Treue in einer Partnerschaft schrieb, unterhielten wir uns auch öfter über Sex. Sie war sehr aufgeschlossen und der Bereich BDSM weckte ihre Neugier.
So kam es, wie es kommen musste: Da sie liiert war, führten wir eine Affäre passend zu ihrem Dissertationsthema. Die Rechte, die sie mir einräumte, gingen sehr weit, so war es mir möglich, sie an Leute, die ich damals kannte, auszuleihen. Dies würde ich zwar mit jemandem, den ich liebe, nicht machen können, aber bei einer Affäre sieht es eben anders aus.
Ein guter Bekannter redete immer viel und gerne über Sex, vor allem darüber, es mal so richtig einer Frau besorgen zu wollen. Das Problem war, dass er wie ein Milchbubi aussah und sich auch eher wie ein solcher benahm und somit hatte er zwar Partnerinnen, aber anscheinend keine, die er mal hart „rannehmen“ konnte.
Da er aber sehr oft, gerade wenn er etwas getrunken oder gekifft hatte, davon erzählte und mich dieses Reden irgendwann sehr nervte, denn ich konnte ihn mir beim besten Willen nicht in der dominanten Rolle vorstellen und mag keine Maulhelden, meinte ich eines Abends nur: „Also wenn du das wirklich willst, schicke ich dir mal meine Sklavin vorbei.“
Weil ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich geoutet war, schaute er mich erst einmal mit großen Augen an und fragte nach, ob ich das denn ernst meinen könnte. Als ich ihm klar gemacht hatte, dass ich BDSMler sei und eine Affäre hätte, die ich verleihen dürfe, war er sehr gespannt.
Er bat seinen Mitbewohner Freitagabend doch bitte nicht zu Hause zu sein und ich befahl meiner Sklavin die Nacht bei ihm zu verbringen und am nächsten Tag um elf Uhr zu mir zu kommen.
Wie abgesprochen kam sie also am Samstag zu mir und brachte mir ein leckeres Frühstück mit. Ich fragte natürlich gleich, wie es denn gelaufen sei. Da fing sie an zu erzählen.
Sie kam also wie abgesprochen um 22 Uhr in seine Wohnung, er war sehr höflich zu ihr und zurückhaltend. Nach einer halben Stunde Teetrinkens fragte er sie, ob sie sich denn bitte ausziehen könne. Sein ganzes Verhalten war sehr unsicher und es wirkte auf sie wenig souverän. Da ich sie damals bereits zwei mal verliehen hatte, hatte sie etwas ganz anderes erwartet.
Also meinte sie zu ihm, er solle sich doch ausziehen, dann würde sie ihn ans Bett fesseln und ihm alle Wünsche erfüllen. Man muss schon sehr einfältig sein, um das mit sich machen zu lassen, aber er tat es anscheinend.
Für den Abend hatte er zwei Handschellen besorgt, mit denen er nun selber gefesselt wurde. Kaum war er festgemacht, fing sie an, sich über ihn lustig zu machen, sie gab ihm eine Ohrfeige, beschimpfte ihn, wie er sich denn vorstellen könne, dass sie vor ihm knien würde.
Danach folgte eine längere Zeit der verbalen Erniedrigung für den Armen, bevor sie endlich von ihrem Opfer abließ. Sie hatte zwar keine dominante Ader, aber mit ihm wollte sie auf keinen Fall spielen.
Zum Schluss nahm sie sein Handy und gab es ihm in die Hand, denn sie wollte die Wohnung verlassen. Falls also etwas passierte, solle er doch bitte jemanden anrufen, der ihn aus der misslichen Lage befreien würde. Zusätzlich schrieb sie für den Mitbewohner einen Zettel, den sie über dessen Türklinke klebte, so dass er diesen auf jeden Fall bemerken würde. Auf dem Zettel stand nur ein Satz: „Bitte mach deinen Mitbewohner vom Bett los, die Schlüssel liegen auf dem Küchentisch.“
Sodann verließ sie die Wohnung und machte sich auf den Heimweg.
Während sie das alles erzählte, kriegte ich mich vor Lachen gar nicht mehr ein. Was sie getan hatte, war wirklich sehr in meinem Sinne gewesen. Das einzige Problem war, dass sie gegen meine Anweisungen verstoßen hatte. Nein, nicht dadurch wie sie mit ihm umgegangen war, sondern wie lange.
Meine Anweisung war, dort zu nächtigen und am nächsten Morgen zu mir zu kommen. Aber genau das hatte sie nicht getan, da sie bei sich zu Hause geschlafen hatte. In der Konsequenz musste ich sie also bestrafen.
Jedoch fiel die Strafe sehr gering aus und ich sagte ihr natürlich auch, dass ich ihre Aktion super fand, jedoch richtig wäre es gewesen ihn dann neben dem Bett zu fixieren und selber in seinem Bett zu schlafen.
Zu meiner Verwunderung sah sie ihren Fehler sofort ein und nachdem ich sie bestraft hatte, spielte ich mit ihr dieses Mal als Belohnung für die ganze restliche Aktion.
Nun, jemand aus meinem erweiterten Bekanntenkreis ist Ende fünfzig und seit Jahren BDSMler. Ohne diese Neigung hätten wir vermutlich nichts miteinander zu tun, aber die Neigung wie auch andere Vorlieben verbinden uns.
Sein Outing war das Kurioseste, was ich bisher kennen gelernt habe: Wegen eines Unfalls lag er im Krankenhaus. Da seine Eltern beide noch rüstig sind, kamen sie ihn sofort besuchen, nachdem sie davon erfahren hatten. Als Rentnerehepaar hatten sie Zeit und wollten sich um ihren Sohn und dessen Wohnung (Post, Pflanzen etc.) kümmern.
Nachdem sie dies telefonisch angekündigt hatten, bat er einige Freunde, in seiner Wohnung auf die Schnelle alles zu verstecken, was mit BDSM zu tun hat. Dies taten sie auch, indem sie alle seine Sachen in den Kleiderschrank legten und zur Sicherheit an die Tür einen „Schrank defekt, bitte nicht öffnen“-Zettel hängten. Nachdem seine Eltern ihn im Krankenhaus besucht hatten, fuhren sie in seine Wohnung.
Dort angelangt sah der Vater den Zettel und dachte als begabter Heimwerker vermutlich, dass so eine defekte Tür repariert werden sollte. Beim Öffnen der Tür wurde zwar kein Defekt, dafür aber eine sehr große Anzahl an Spielsachen festgestellt, was im schlimmsten Fall (Herzinfarkt) dazu hätte führen können, dass nun beide auch im Krankenhaus gelandet wären.
Zum Glück waren es aber rüstige Rentner, denen so etwas nicht widerfuhr und die nun sicher auch eine Erklärung für die ganzen Haken in der Decke hatten.